Du fäusch mer hie wie gstöört
Samstag, Juni 18th, 2011Man merkt erst, wie wichtig ein Abschied gewesen wäre, wenn es zu spät ist. Und nun sind die Taschentücher alle und auch das Haushaltspapier verschwindet nach und nach. Es war eine schöne Zeit. Kurz. Zu kurz. Ich hätte sie gerne noch einmal umarmt. Morgen wird sie kalt sein. Ich bin zu lange im Beruf um zu beschönigen, was mich erwartet. Aber wer mir immer so treu und mit uneingeschränkter Liebe zur Seite stand, hat ein letztes Geleit verdient. Ich verurteile niemanden, der diesbezüglich anderer Meinung ist. Dass sie nun ohne mich gehen musste, werde ich mir lange nicht verzeihen können. Ich wurde umarmt. Wir schwiegen gemeinsam. Tranken säuerlichen Rotwein. Und Patent Ochsner. Hilft immer. Schon damals vor 14 Jahren, als ich den ersten wirklich schlimmen Liebeskummer aus mir rausweinte.
Und dann kam sie. Sie brachte mir mein Lachen wieder. Und meine Berufung. Ohne sie wäre ich vielleicht wirklich Mittelschullehrerin geworden und nicht ChliiTierChnübler.
Danke für vierzehneinhalb Jahre meine Kleine. Ich werde Dich vermissen.
Und: „Du fäusch mer hie wie gstöört.“