Archive for the ‘Unialltag’ Category

K.I.S.S.

Dienstag, November 13th, 2007

Pferdeklinik Uni Bern. Frühmorgens.

Prof:
„Was überprüft man bei der gynäkologischen Untersuchung der Stute zuerst?“

Chnübli:
„Das Geschlecht.“

Prof (sich kugelnd vor Lachen):
„Korrekt.“

Es gibt eine wichtige Regel, die sich jeder Student hinter die Ohren schreiben sollte (meinetwegen auch auf die Stirn): K.I.S.S. –> Keep it simple and stupid.

Auch wenn in diesem Fall die einfache Antwort ein wenig genetisches Grundwissen der Pferdezucht (oder informative Stunden in der Cüplibar) voraussetzt.

Archäologie-Prüfung

Freitag, Juni 22nd, 2007
Bildquelle: Wikipedia, was sonst?!

Yes! Ich kann sie alle: die sacralen Begriffe auf Latein, die Archäologie der Tempelgrundrisse, den Staats- und Kaiserkult, das gesamte Pantheon der Römer und Griechen, kann Kultgefässe gewissen Regionen zuteilen, verstehe den Sinn von Votivgaben, kenne die Bedeutung von Heilbädern in der Spätantike..

Los fragt mich, ich hole mir diese Credits locker flockig. Das ist ja nix gegen veterinärmedizinische Prüfungen.

„Frau Chnübli, erläutern Sie wesentliche Aspekte der Kontinuität und Diskontinuität von Kult und Kultorten im keltischen Gallien und in den gallo-römischen Nordwestprovinzen.“

Hä????!

Längass-Food

Dienstag, Mai 15th, 2007


Als vor einem Monat die vierte Filiale der für ihre Mandelbärli bekannten Glatz-Bäckerei vis-à-vis des Unitoblers in Bern seine Türen öffnete, hätte ich nie gedacht, dass ich deswegen freiwillig durch die halbe Länggasse laufen würde, nur um dort mein „täglich Teelein“ zu holen. Zusammen mit dem benachbarten LängGassTee-Laden kreierten sie eine riesige Auswahl an ungesüssten Teekreationen, die direkt im Halbliter-PET-Fläschchen gekauft werden können. Natürlich gibt’s noch jede Menge anderer Leckerbissen, bisher konnte ich ihnen aber widerstehen.
Besonders erfreulich ist natürlich auch der kostenlose und kabellose Internetzugang im Lokal oder auf den Holzbänken davor. Ausserdem kostenlos ist der Apfel, der einem offeriert wird, wenn man mit Plastikgeld bezahlt, selbst wenn es nur Kleinstbeträge wie zum Beispiel ein Gipfeli oder Brötchen sind.

Gratis Apfel

Ebenfalls neu eröffnet hat der Miniladen an der Ecke Länggasse/Fabrikstrasse. An diesem Standort haben sich schon mehrere die Zähne ausgebissen. Der findige Hussein hat nun aber die Nachfrage der Studenten erkannt und bietet den vorwiegend weiblichen Tiermedizinstudis kalorienarme Kost wie Früchte, am Stück oder vorgeschnitten, Birchermüesli und Salate an. Alles ganz frisch und im Laden zubereitet. Für die weniger Figurbewussten gibt es riesige Sandwichs und allerlei Brotwaren zu kaufen.
Ich mache hier keine Gratiswerbung, weil er mir des öfteren einen Espresso spendiert, auch nicht weil er mir immer Komplimente macht, wegen meines Parfums oder dass ich doch viel zu modern und hübsch sei für eine Tierärztin, nein, ich finde seine tiefen Preise – im Gegensatz zur oben erwähnten Bäckerei- absolut Studenten-gerecht. Schaut mal rein, bestellt etwas zum Essen für Euch und ihm einen lieben Gruss, von der Tierärztin, die so gut rieche. Das freut ihn bestimmt (und beschert mir sicher wieder einen Gratiskaffee).

Archäologisch durch und durch

Donnerstag, April 12th, 2007

Vorlesung Vetmed:
Prof kommt rein. Prof stöpselt seinen Laptop ein. Prof schaltet den Beamer ein. Prof schnappt sich die Fernbedienung. Prof erwähnt, dass er seine Folien gestern auf den Vetmedserver geladen hat. Studis wissen das bereits und halten ihre ausgedruckten Vorlagen in den Händen oder öffnen ihre Laptops, um direkt im pdf- oder ppt-File drinn ihre Notizen zu machen. Prof zeigt Inhaltstabelle und startet mit der Lektion. Interaktive Fragen wecken die Studis genauso regelmässig wie der Pager – bei uns Pieps genannt – des Prof. Der Prof überzieht die Lektion – keine Pausenglocke – erlaubt uns dann doch 5 Minuten Pause. Wir stürmen den Kaffee-Automaten. 90 Rappen für einen Becher braunen Genuss liegt im Budget drinn. Draussen läuft ein Blockstudent mit einem Pferd an der Hand vorbei. Klassenstreber stellt ein paar Fragen, die Pause dauert dadurch trotzdem 15 Minuten. Die Lektion geht weiter. Weitere interaktive Fragen werden trotz Koffein-Konsum nicht einfacher beantwortet. Noch 35 Folien, wie will Prof das bloss schaffen. Prof erhöht Tempo, trotzdem überzieht er. Restliche Folien als Hausaufgabe. Sagt, weitere Fälle zum selber bearbeiten seien auf dem Netz. Morgen müssen alle besser vorbereitet sein.

Vorlesung Archäologie:
Assi kommt rein. Assi schiebt Vorhänge in die richtige Position. Steht nach vorne, kontrolliert Sonneneinstrahlung, verändert Vorhänge wieder. Assi öffnet Fenster. Assi kontrolliert Hellraumprojektor – bei uns: Prokischriiber – Klappe auf – zu – Licht ein – Klappe auf – Position verändert – Licht aus. Assi packt 8 handbeschriftete, bebilderte und schlecht erkennbare Kopien aus. Ordnet sie in genauer Reihenfolge. Ordnet sie neu. Ordnet sie nochmals. Entfernt Büroklammern. Studis trudeln ein, bedienen sich am Blätterstapel. Prof kommt herein. Prof schliesst Fenster. Glocke läutet. Prof beginnt. Sagt das Inhaltsthema. Erklärt ein paar Begriffe. Erzählt irgendwas. Kein roter Faden erkennbar. Prof erklärt immer noch lateinische Begriffe. Sacer heisse heilig, na Gott sein Dank hat Prof das nochmals speziell erwähnt. Studis notieren, dass Sacer heillig heisse. Prof erwähnt die Blätter. Prof ordnet die Blätter neu. Prof zeigt erste Folie auf dem Hellraumprojektor. Prof verschiebt Projektor bis er zufrieden ist. Profs Handschrift ist nicht lesbar. Glocke ertönt. Prof entschuldigt sich sehr dafür, dass er noch schnell den Abschnitt beenden will vor der Pause. Studis versuchen mit einem Zeigestab, die oberen Fenster aufzuhebeln. Ein Studi mit Rastas bemerkt, dass das wohl elektronisch gehen muss. Studi hinter mir fragt nochmals wegen dem Sacer. Der Kaffee kostet fast 2 Franken. Draussen sonnen einige Studenten ihre winterblasse Haut auf dem Schanzenrasen. Mit dem Glockenton geht’s weiter ohne Konzept. Inschriften. Prof erzählt nun was Spannendes. Bricht ab und meint, dass wir das ja wissen. Ich nicht. Auf dem Blättern steht auch nichts. Prof spricht den letzten Satz. Mit dem Punkt ertönt die Glocke. Assi packt restliche Blätter wieder ein und schiebt die Vorhänge zurück. Was verdient man hier wohl so als Assi?