Archive for the ‘Ausgang’ Category

Ostern mit Chnübli 1

Montag, April 9th, 2007

Es war einfach zu schönes Wetter, um noch unnütz am Computer einen Post zu tippen. Darum hier ein paar Impressionen und der Text dazu folgt nach dem Grillieren und ein paar kühlen Bierchen.

Ostern

ImproVision or what the hell of a Weekend

Dienstag, April 3rd, 2007

Gute News für alle ImproVision Junkies: Ab September werden die Künstler immer am letzten Mittwoch des Monats im Alten Spital auftreten.
Letzten Samstag waren sie letztmals im Theater Mausefalle und mit ihnen ich und meine Lieblingstierärztin, die nicht nur superhübsch, meganett und Single ist (Schleichwerbung), sondern auch die beste Theaterbegleitung überhaupt. Ich habe Tränen gelacht und habe begeistert meine Handflächen wundgeklatscht. Theatersport vom Feinsten und verdient vor ausverkauften Rängen.

Nie hätte ich gedacht, dass sich der Abend noch steigern liesse….
In der Pianobar schrie sich ein New Yorker Pianist in bester Joe Cocker Manier die Seele aus dem Leib und mit ihm die versammelte Menge. Zwei Gläser Primitivo später lockerte sich auch meine Zunge. Der Mann meinte dann, er hätte mich singen hören und das nicht schlecht und drückte mir ein Mikro in die Hand. Gott sei Dank war ein Drittel der Band SimpleVoicing in meiner Begleitung und half mir, mich ohne allzugrosser peinlicher Patzer aus der Affäre zu ziehen. Denn eines ist klar, ich singe nur in meiner Tonlage gut. Trotzdem, der Mann heizte ein und ich fand’s einfach nur geil, mitten in Solothurn einen Atemzug voll weite Welt zu schmecken. Wer also ins Zentrum der Welt nach Solothurn pilgert und ausser dem Solheure nix kennt: in der Pianobar treffen sich immer viele Nachtschwärmer der gemütlichen Atmosphäre wegen und nicht zuletzt weil es hier leckere Pizzen bis morgens um 4 Uhr gibt.

Irgendwann waren wir dann auch noch Bauchtanzen in der Kulturgarage, doch das Publikum war uns dann doch eindeutig zu orientalisch.

Zu später Stunde haben die Tierärztin und ich übrigens mit zwei Dritteln der Band SimpleVoicing einen Deal gemacht. Bringen wir ihnen am Freitag, 20. April in Bern im Theater am Käfigturm 20 Leute, dann kriegen wir ein Ständchen gesungen. Also liebe ChliiTierChnüblerLeser, wer kommt mit?

sich was Gutes tun: Museumsnacht

Sonntag, März 25th, 2007

Eigentlich hätte ich ja am Samstagmorgen früh aufstehen müssen. Mein Vater feierte Geburtstag und der Frühaufsteher hätte sehr gerne nach dem gemeinsamen Brunch noch etwas mit der Familie unternommen, bevor wir abends am grossen Festschmaus schon wieder richtig lecker verwöhnt worden wären. Das Wetter machte uns aber einen Strich durch die Rechnung und da ich eh schon in Bern war, wollte ich noch an die Museumsnacht.

Ich kenne nur einen Mann, der mich mit Freude an einen solchen Event nur der Kultur wegen begleiten würde und glücklicherweise nahm er sich die Zeit.

Das Programm ist äusserst vielfältig und eine Nacht allein reicht nicht aus, sich alles anzuschauen. So starteten wir im Alpinen Museum, dem Ort, wo ich mit Mr. Meteoman damals an meiner allerersten Museumsnacht so feine Suppe schlürfen konnte. Dieses Mal gab’s statt Suppe Racelette und Rösti und wir flüchteten vor dem Käsegeruch rasch ins Museumsinnere. „Gletscherfieber“ nannten Werner Aeschbacher und Martin Hägler ihren Mix aus Schwyzerörgeli und einem Tisch voller zusammengebastelter Instrumente. Grandios. „Wie aus einem David Lynch-Film“, meinte der Matrose treffend.
Den dramatischen, klimabedingten Rückgang der Gletscher interessierte nicht nur uns, der Raum war bis auf den letzten Platz gefüllt. Zu meiner Überraschung traf ich einen ehemaligen Geographie-Prof vom GIUB. Lieber Mr. Meteoman, erinnerst Du Dich an ein grün eingefasstes Buch über Europa und die zur Industrialisierung wichtigen Bodenschätze? Ich soll Dir auf alle Fälle Grüsse bestellen.

C’est belge, c’est bon: moules et frites. Weil in der Kunsthalle der Bluesbueb seinen Auftritt hatte, waren im Zelt davor Plätze frei und die bestellten Miesmuscheln wirklich lecker. Als Überraschung zauberte der Matrose noch einen süffigen Weisswein aus der Manteltasche und ich war circa eine Stunde lang wunderbar berauscht und zufrieden.

Das Angebot der Museumsnacht ist so gross, dass man unmöglich alles geniessen kann. Allein schon das Historische Museum stellte in 15-Minütigen Führungen verschiedene Schätze vor und die Zeit verging wie im Flug.

Kurz vor Mitternacht tauchten wir in Geisterwelten im Berner Münster ein. „Die Hand Gottes“ liess es silbern regnen und man konnte sich unter dem „Himmlichen Hof“ (ja, ohne „s“ geschrieben) liegend von den Strapazen der Museumsnacht erholen.

Auf der Suche nach einem starken Espresso, landeten wir schliesslich im Erlacher Hof. Der Berner Stadtpräsi hat wirklich noch ein kuhles Bild in seiner Bürowand. Leider haben wir uns nicht getraut im Sitzungszimmer die Schublädchen vom grossen Sekretär zu öffnen und die anwesende überschminkte Hausfrau in Securitas-Uniform Sicherheitsbeauftragte hatte auch keine Ahnung. Dafür erkannte ich das freche Grinsen von einer schlööfenden, T-Shirt produzierenden Bernerin, die ich schon lange einmal live treffen wollte.

Obwohl die Museumsnacht bis 02:00 dauern sollte, wurde überall schon abgeräumt und trotz intensiver Suche mussten unsere Espressi wohl bis Solothurn warten.
Aber auch in der Landhausbar hatte die Kaffeemaschine schon Feierabend. So mussten der Matrose und ich wohl oder übel noch etwas Alkoholisches einen gesunden Schlummertrunk bestellen.

Die Museumsnacht hat sich wieder einmal gelohnt und dank der richtigen, Kunst und Kultur interessierten Begleitung, mein intellektuelles Highlight im bisherigen 2007.

 

Immer noch Geburtstag

Sonntag, Februar 11th, 2007

Verspätete Geburtstagsgeschenke sind wirklich die Besten. Ich danke dem „Missionar, was ordentliche Musik betrifft“ für stundenlangen Musikgenuss vom Feinsten!

Apropos gute Musik:
Wissen die Solothurner eigentlich, dass wir hier seit 28 Jahren einen Jazzclub haben? Gestern war ein SpecialEvent: Aus Mitgliedern der Gugaaggeri-Musig, die sich nach 40 Jahren aktiver Fasnachtsteilnahme aufgelöst hat, entstanden die Werkstatt-Jazzband und die schweizweit bekannte Ambass Town Jazz Band. Beide haben gestern Abend ihr Können unter Beweis gestellt. Es war ein Genuss!

So ist das nun…

Freitag, Februar 9th, 2007

Nicht auszusehen wie 30 heisst noch lange nicht, dass man sich wie 25 benehmen muss. Ich war allerdings wieder einmal für kurze Zeit 20. Aber ich beginne am Besten von Anfang an:

3 Tage Wellness-Ferien im Berner Oberland mit 3 Freundinnen und 3 Massagen und dann noch den 30. Geburtstag feiern, das klang wirklich nach jeder Menge… Erholung. Nun ja, irgendwie kämpfe ich ab jetzt ja gegen die fortschreitende Hautalterung, sagte mir die Kosmetikerin und sie ist schliesslich der Profi, da konnte es nicht schaden, mich mit dem sogenannten Wellnessen anzufreunden.

Im Solbad-Hotel in Sigriswil warteten die Mädels bereits auf mich. Ihre lecker hergerichteten Teller versprachen kulinarisch gesehen mehr als eine Sünde, die ich in den nächsten Tagen begehen würde.

Bevor wir alle nacheinander zur Rückenmassage angemeldet waren, stand mir noch der Bikini-Test bevor. Irgendwie passte er gottseidank noch und meine kurzfristig erworbene Solariumsbräune kam gut zu Geltung. Das Solbad selber ist in Sigriswil nicht besonders gross, aber an diesem Freitag waren nur wenige Leute anwesend. Aufgefallen ist uns sofort ein Pärchen, dass den Whirlpool für die nächsten Stunden besetzt hielt. Es war einfach wunderbar, sich um nichts kümmern zu müssen. Alles wurde perfekt organisiert von meiner Freundin, sie passte auf, dass wir alle unsere Behandlungstermine einhielten.
Die Rückenmassage war, nun ja, ziemlich speziell. Irgendwie knetete die gute Dame doch lange an meiner Hinterseite herum, nun ja, das Hüftgelenk will sicherlich auch gelockert sein, aber gleich in Einzelteile zerlegen, das muss denn doch nicht sein.
Dann doch lieber noch etwas in der Sauna entspannen. Nacktzone, logisch, schliesslich sind wir hier in Europa. Aber es gibt eben nackt und nackt. Ich für meinen Teil war splitterfasernackt und das war irgendwie schon unangenehmer als nur nackt zu sein. Dass sich dann in einer 10-Plätzer-Sauna die Leute direkt neben einen setzen müssen, verstehe ich immer noch nicht. Das Pärchen amüsierte sich auf alle Fälle köstlich über ihre Tattoos und seine Witze darüber. Baggersprüche, ich dachte doch, bei denen ist was faul, das ist gar (noch) kein Pärchen. Ein Date in der Nacktzone, warum nicht, sein Interesse an ihr schien sich zumindest nur verbal bemerkbar gemacht zu haben.
Wieder schick zurechtgerückt und angemalt erwartete uns ein leckeres 4-Gang-Menu. Ein Gang war flüssiger Natur in Form von Suppe oder Fruchtsäften. Somit könnte ich den Rotwein als 5. Gang werten und für meine Sinne unter der Gürtellinie den charmanten Kellner Miguel als 6. Tatsächlich schaffte er es, mich innert kürzester Zeit einzuwickeln mit seinen dunkeln Augen, zum Vergnügen der Ladies an meinem Tisch.

Am nächsten Morgen war ich im Frühstücksparadies. Noch nie vorher hatte ich ein Buffet vor mir, dass wirklich jeden einzelnen (essbaren) Chnübli-Zmorge-Wunsch erfüllen konnte. Danach musste ich einfach raus an die Sonne und frische Luft tanken, verdauen und ein bisschen über die bevorstehenden Hochzeiten plaudern. Übrigens DAS Thema der Mädels. Eine, die es schon hinter sich hat, 2 denen es unmittelbar bevor steht und …. ich. Wedding-Crasher-Witze waren da nicht angebracht und ich wechselte lieber ein paar Blicke mit dem süssen Miguel, wenn er irgendwo in unserer Nähe war.
„Ah, SIE sind das!“ Was für eine merkwürdige Begrüssung, dachte ich mir, als ich das Zimmer der Kosmetikerin betrat. „Jaja, der Miguel hat schon geschwärmt von den 4 Ladies und besonders von der Dunkelhaarigen.“ Wirklich alles Profis hier, dachte ich, als sie meine Beine in Tücher einwickelte, in allen Bereichen.
Die wunderbare samtige Haut nach dieser Behandlung schrie direkt nach Berührung, umso mehr freute ich mich auf den bevorstehenden Ausgang an die Fasnacht in Thun. Zuvor hatte mir jedoch Miguel und das Servicepersonal eine süsse Überraschung vorbereitet. Um den besten Tisch zu bekommen, habe ich einfach behauptet, schon am Samstag 30 zu werden und nun war alles wunderbar dekoriert mit Glückskäfern und einem „Willkommen im Club der 30“ -Tuch. Ich hätte am liebsten den Miguel gepackt und geküsst für die Aufmerksamkeit.

Dass die reformierten Thuner tatsächlich Fasnacht feiern können, hätte ich nicht gedacht. Umso mehr erstaunte mich das hohe Niveau der Guggen und die tollen Kostüme. Bis zum später folgenden kritischen Alkoholpegel in meinem Kreislauf hiess ich nur noch Hüpf-Chnübli und merkte, dass Fasnachtsfieber doch irgendwo genetisch bedingt sein muss, ist doch mein Vater 40 Jahre lang an jeder Fasnacht länger unterwegs als wir Jungen.
Irgendwann einmal im Gehobse, hat mir ein wild tanzender, dunkel bebrillter Mann meinen fast leeren Drink aus der Hand geschlagen und mir dafür ein volles Bacardi-Cola gebracht. So kam was kommen musste. Kaum schüttete ich das widerliche Gebräu in mich hinein, entfaltete es seine Wirkung. Ich tanzte noch wilder, kam den Männern immer wie näher, tanzte schiesslich mit einem Piraten und stand plötzlich oben auf der Bühne. Der Pirat stellte sich als Organisator der Thuner Fasnacht vor und mir wurde nach Mitternacht ein Geburtstagsständchen gesungen. Auf „guggisch“. Ist das nicht einfach grandios? Ab nun bezahlten Priska und ich keinen Rappen mehr für unseren Alkohol. Ich knuddelte ein weiteres Geburtstagskind, der gerade 18 wurde und musste langsam aufpassen, dass er meine koordinativen Patzer nicht als Annäherungsversuche verstand. Tat er dann doch und ich flüchtete mich in die Arme eines unglaublich süssen Thuners mit dunkeln Wuschelhaaren und ebenso dunkeln Augen. Aber ehrlich gesagt, weiss ich nicht mehr sooooo genau, wie er ausgesehen hat, die Augen könnten auch blau gewesen sein, oder grün. Augenfarben-Merken war noch nie meine Stärke, auch in nüchterem Zustand nicht, ich schwöre! Immerhin fühlte er sich gut an, er war gross und gab mir mein Gleichgewicht zurück. Ausserdem sagte er das, was alle 30-jährigen Frauen hören wollen: Baby, Du siehst maximal aus wie 25! Hej, keine Witze darüber, ich kenne sie inzwischen alle. Trotzdem habe ich ihn dafür belohnt. Und somit war ich nach 120 Minuten als 30-jährige schon besoffen, habe lauthals Robbie Williams-Songs gesungen und meine Lippen und meine …. ähm *Pieps* … wurden schon so richtig verwöhnt. Was für eine Bilanz, grauenhaft, aber Spass hat’s gemacht!

Sicher und behütet wieder im Hotel freute ich mich über viele, viele SMS von Freunden und schönen Männern. Ich habe erst am nächsten Morgen gesehen, dass ich tatsächlich alle beantwortet habe und das erst noch in vernünftigen Sätzen.

Das Beste am Weekend war die Freundschaft zu spüren meiner Mädels, Balsam für meine Seele, das Zweitbeste waren die vielen lieben SMS, dann geküsst zu werden, gleichauf mit dem tollen Essen und dem charmanten Miguel und dann die Massagen, wobei ich die HotStoneMassage wirklich noch speziell erwähnen möchte. Als Geburtstagsgeschenk eine wirklich ausgezeichnete Idee. Es ist eine Ganzkörpermassage und ich war erstaunt, wie unglaublich liebevoll und entspannend eine Massage sein kann. In Gedanken an weiche Lippen und dunkle Augen sogar erotisierend. Die Lust darauf, den abgebrochenen Vorabend weiterzuführen stieg und ich war kurz davor, mich bei meinem Küsser zu melden und um eine Fortsetzung zu bitten.

Der Zufall wollte es übrigens auf der Rückfahrt, dass ich ihn an der Bushaltestelle stehen sah. Fortsetzung folgte