Archive for the ‘Konzerte’ Category

Christian Kjellvander @Kofmehl

Freitag, Mai 30th, 2008

Hab‘ ich’s doch gewusst. Liebeskummersound. Na toll!

Aber ich sollte meinen Bericht wohl besser chronologisch ordnen:

Gestern spielte in der Raumbar der Kulturfabrik Kofmehl ein riesiger blonder Schwede namens Christian Kjellvander. Seit über 10 Jahren weckt er mit seiner Musik Sehnsüchte tief in uns, die erschreckend schmerzen können. Dass dieser wunderbare Künstler gestern im Kofmehl in der fast leeren Raumbar spielen musste, ist mir schier unbegreiflich. Ein nicht enden wollendes Kopfschütteln kassierten aber zwei Damen, die es nicht lassen konnten, während des gesamten Konzerts ihre Beziehungsgeschichten zu bekichern. Es gibt sie wirklich die Frauen, die keine Sekunde ruhig sein können, leider auch im Kofmehl.

Aber zurück zu den Schweden. Schon nach der Vorgruppe Boy Omega, deren Sänger stimmlich zwar überzeugte aber in 2er Formation niemals an die erwartete Songqualität heranreichten, die ihr Myspaceprofil verspricht, war ich von Melancholie eingehüllt und war froh, dass mein letzter Herzensbrecher auf das Konzert verzichtet hatte. Glücklicherweise erhielt ich bald darauf Gesellschaft vom schönsten Mann, den die  Solothurner Agglomerationsgemeinden je in die Kantonshauptstadt exportiert haben.

Die warme, tiefe Stimme des Sängers reisst mit seinen Songtexten Wunden auf, die man längst als vernarbt ansah. Das alleine ist schon Grund genug, sich auf diese Achterbahn der Emotionen einzulassen und Kjellvanders Konzert zu besuchen. Nur bitteschön nicht alleine. Denn nach so viel Melancholie sollte man während des Einschlafens den Atem eines anderen Menschen auf der Haut spüren.

Die CDs sind nicht mehr lieferbar, eine kleine Chance gibt’s noch, sie bei Mike im Tribe zu bekommen.

I hate and I love

Freitag, Mai 16th, 2008

Wer auch nur entfernt an Klassik und choralen Gesängen interessiert ist, sollte sich heute Abend in Bern das Abschlusskonzert von Der CHOR nicht entgehen lassen.

Die Thematik des Hasses und der Liebe passte so hervorragend in mein momentanes Stimmungsbild, dass ich die Stücke gestern regelrecht in mich hineinfliessen liess.

Während Robert Schumann noch die freudigen Seiten der Liebe betonte, wurde es im Mittelteil durch Dominick Argentos atonales Arrangement beinahe bedrohlich düster. Es erinnerte mich stark an das Unbehagen, das ich im Musikunterricht bei Schoenbergs 12-Ton-Technik empfand. Umso erstaunlicher, wie professionell der Laienchor diesen wahrlich schwierigen Teil meisterte. Die Gesichter der Chormitglieder zu beobachten, während sie mit „Wretched Catullus“ die Schallwellen in Gang setzten, entschädigte für jeden komponistisch gewollten Misston.
Mit Johannes Brahms kamen auch die Solisten. Vor allem Caroline Hilti stach klar hervor. Obwohl alle Solisten die Töne trafen, war sie die einzige, die man auch verstand. Ich bin ein absoluter Chorlaie, finde aber, dass man den textlichen Inhalt eines deutschen Stückes sehr wohl hören und ihn nicht in der Melodie untergehen lassen sollte. Umso besser gelang dies dem Chor und so war es ein Konzertabend, der sich gelohnt hat und mit Abstand der beste Laienchor, den ich je gehört habe.

Odi et amo. Quare id faciam fortasse requiris.
Nescio. Sed fieri sentio et excrucior.

(Gaius Valerius Catullus)

ZüriWest@Kofmehl N°2

Freitag, April 4th, 2008

Im Januar konnte ich einfach nichts Objektives über ZüriWest schreiben. Zu gross war die Freude, dass sie wieder da sind. Dieses Mal hätte ich gut und gerne einige Mojitos vertragen können. Dann wäre ich vielleicht unter diesem Typen gelandet. Aber das ist eine andere Geschichte. Das ist die Geschichte von einem ‚Hanspeter‘, der mich versetzt hat. Aber eigentlich gehörte das Ticket einem anderen ‚Souhung‘. Dem hatt‘ ich mein Herz geschenkt, aber er verabschiedete sich mit einem ‚Toucher‘, aber immerhin hatten wir es knapp 32 Seiten der Story schön zusammen. Zwar konnte ich mich seither über ‚Traffik‘ nicht beklagen, aber wer kann sich schon wie ‚Edgar‘ im ‚Zimmerwald‘ fühlend auf wiederentdeckte blaue Augen konzentrieren?

ZüriWest@Kofmehl N°2

Aber gibt es überhaupt andere Männer neben Kuno Lauener? Gibt es. Genau fünf. Und sie boten uns eine Show, die mehr wert war als 1.50 Franken pro ‚haube‘ Song. Da gab’s Brusthaare vom Jüre Schmidthauser am Bass und Herzkäfer am Keyboard vom schönen Stefan. Und dann noch ein bisschen ‚Chinasky‘, funkigen Matter und viele weitere musikalische Erinnerungsfetzen. Trotzdem war die Diskographie noch nicht komplett. Und als dann plötzlich der Kuno und der Stefan alleine auf die Bühne kamen, hat sich mein Herz an den schönen Tom von Adelboden erinnert, dem ich einmal ein Carambole schickte, nachdem er mit mir Schluss machte.

Aber irgendeinmal findet’s Glück auch mich. Auch wenn’s mit dem Hanspeter schon wieder nichts wurde.

DadaAntePortas@Kofmehl

Sonntag, März 2nd, 2008

Luc le Beau

Eigentlich wollte ich keinen Konzertbericht schreiben. Ich wollte nach Hause, die Wirkung des Biers geniessen und batterielosen Bettsport betreiben. Schliesslich war es auch der Admin dieser Band, der es wagte, einen Chnüblikommentar auf dem ehrwürdigen Dada-Blog zu löschen. Ausserdem haben sie „Jack Bauer“ glatt zu spielen vergessen. Und wenn wir schon beim Vergessen sind, die dritte Zugabe, die haben die Luzerner wohl auch irgendwo unterwegs verloren.

Dummerweise war’s das schon. Weitere Kritik lässt sich kaum finden. Die Jungs lassen nämlich einmal mehr die Frage offen, warum sie international noch nicht bekannter sind. Sie hätten das Zeug dafür. Sie sind musikalisch genauso weltklasse wie ihre Auftritte Rock pur sind. Und im Vergleich zur Superbixen-Tour war auf der Bühne eindeutig bessere Stimmung.

Als ewig Verfallene, sei noch der neue Bassist Géza Burghardt erwähnt. Er stielt dem Pee und dem Lukas glatt die Schau mit seinen Moves und sein Gesichtsausdruck auf der Bühne ist einfach einmalig. Die Teenies von heute (und im Kofmehl gestern Abend) wissen wahrscheinlich nicht, dass wir vor mehr als 10 Jahren alles etwas „crank“ fanden und ich hatte schon lange gehofft, die Band wieder einmal zu „treffen“ auch wenn’s „nur“ der Bassist war.

Der heimliche Star auf der Bühne ist aber sowieso Luc le Bo. Ihn erwähne ich hier gänzlich ohne Anführungszeichen. Er war auch der einzige der Jungs, der sich nach dem Konzert hinter dem Unterschriftentisch hervor in die wartende Teenie-Menge wagte, was angesichts des Gedränges doch einigen Mut brauchte.

Der Bettsport wartet, darum lautet mein abschliessendes Fazit: DadaAntePortas lohnt sich live zu sehen, auch mehrmals. Und wenn mir bitte beim nächsten Konzert jemand helfen könnte, „Jack Bauer“ in die Menge zu schreien, wäre ich sehr dankbar.
[audio:http://chliitierchnuebler.ch/Musik/jb.mp3]
(Song kaufen bei iTunes.)

Züri West Zusatzkonzert im Kofmehl Solothurn

Freitag, Januar 18th, 2008

Nicht weil ich dem Kuno so schön zugelächelt habe, sondern weil die Konzerte in der Kulturfabrik Kofmehl einfach auch für die Musiker ein einmaliges Erlebnis sind, gibt’s in Solothurn ein Zusatzkonzert von Züri West am 3. April 2008.

ZüriWest@Kofmehl

Die Tickets gibt’s ab heute Nachmittag im besten Musikladen der Schweiz, im Tribe in Solothurn, dem Olmo in Bern oder aber bei Ticketcorner.

Ich habe meine Billette dank der guten Konzertnase von meinem Singlebruder Mike schon vorreservieren können.

Edit:
Fast alle Tickets sind weg. Mit viel Glück gibt’s noch ein paar im Tribe.