The Servant

Manchmal kommt mir der Verdacht, dass es nicht nur Glück ist, dass ich ständig Tickets gewinne für Konzerte im Kofmehl. Es ist schon was drann an den Gerüchten, dass der durchschnittliche Kofmehlbesucher noch keine harten Alkoholika konsumieren dürfte laut Gesetz. Ich mit meinen gefühlten 25 bin da schon an der oberen Altersgrenze und ziehe den statistischen Durchschnitt nach oben.
Als Vorgruppe waren die Genfer Stevans am Start. Sehr melodiös und doch eher für Kuschelstunden konnten die Jungs die Stimmung nur gering anheizen, die musikalische Qualität überzeugte mich jedoch und ich werde mir beim nächsten Besuch im Tribe eine CD besorgen. Ein bisschen schwofen geht ja auch zu langsamer Musik und mein Rocker vom Tatzenderby sah das genauso.

The Servant lockten dann noch einige Leute ins Kofmehl und sogar der Matrose, den ich seit den Filmtagen nicht mehr sah, war da. Vor uns drängten sich die Teens in Bühnennähe und direkt neben uns stand eine Horde Hühner, die es tatsächlich schafften, ein stündiges Konzert lang miteinander zu gackern. Der als Rampensau angekündigte Sänger schwebte wahrscheinlich auf einer anderen Wolke als wir. Das Gekreische der Teens konterte er mit „Hey, it sounds like a zoo, like monkeys!“ Seine Sprüche waren durchzogen von typisch britisch schwarzem Humor, den man auch in den Liedtexten wiederfindet. Seine Frage, wer die meisten Drogen intus hätte im Raum, hat er meiner Meinung nach schon selbst beantwortet. Herausgestochen ist sicher auch der Gitarrist, der mit einem Geigenbogen seiner Gitarre zusetzte und seinem stoischen Gesichtsausdruck keinen Wimpernschlag zuviel gönnte. Ihr bekanntes Lied „Orchestra“ spielten sie als Zugabe und dann waren die Jungs auch schon wieder verschwunden. Die Lieder sind wirklich abwechslungsreich und die CD ein Kauftipp, live jedoch fehlt noch einiges, um die Massen zu bewegen.

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