Chnübli@Sommerkino Langenthal

Wenn ich in ein Openair-Kino gehe, dass potentiell in der Abflussrinne eines Baches bei Hochwasser ist, dann natürlich in meiner vielbewährten Outdoor-Ausrüstung. Dabei hätte ich am Donnerstag nach langem wieder einmal einen modisch stilsicheren Begleiter an meiner Seite gehabt (obwohl ich ihn dort „gefunden“ habe).

Immerhin hatte ich dank meinen Wanderschuhen und der Mammutausrüstung noch alle Finger und Zehen. Denn am Donnerstag war es kalt wie im November, obwohl meine Bauchmuskeln und das Zwerchfell Schwerstarbeit leisteten. Wer „Shoppen“ gesehen hat, weiss wovon ich rede. Allen anderen empfehle ich dringenst, sich diese Ausgeburt des guten europäischen Humors so schnell wie möglich zu Verinnerlichen. Meine modisch stilsichere Begleitung erwies sich als Glückstreffer, da er mir, zum Unmut der neben uns sitzenden Personen, dabei half, den Film 90 Minuten lang zu kommentieren.

Der grosszügige Blogger Henusode lud mich mit Begleitung ins Sommerkino nach Langenthal und ich durfte die Filme frei wählen. Wie ich allerdings die Aus-Miss-Wahl „Pirates of the Caribbean: At World’s End“ traf, ist mir heute, nach dem Film, beinahe unerklärlich. Ich schiebe es auf die Sonne, die mich blendete, als ich faul wie ein Chnübli wireless in der Hängematte meine Filmauswahl traf. Diesen Film muss man definitiv NICHT gesehen haben. Die „Spöschel Äffekts“ waren sicherlich auf höchstem Niveau, aber wie kann man bitteschön Dialoge wie:

Barbossa: „(…) in guten wie in schlechten Zeiten…“
Elizabeth (mit Jones‘ Piraten kämpfend): „Wovon es mehr Schlechte geben wird!“

lustig finden? Haben die Drehbuchautoren denn nie Monkey Island gespielt? Wäre nicht jede 20. Minute ein Witzchen des Deppen eingeschoben worden, hätte ich glatt durchgeschlafen. Da dies wieder einmal ein Film mit Prädikat „Regisseur unfähig zu Kürzen“ war, habe ich aber trotz einigen Sekunden-Nickerchen überhaupt nichts verpasst.
Immerhin einen Vorteil hat es, diesen Film gesehen und für schlecht befunden zu haben, denn er wird mir bei der Männerwahl behilflich sein: „Duuu, sag‘ doch mal, wie fandest Du denn den P.o.t.C. 3?“

Aber auch in Langenthal war dieser Film ein Publikumsmagnet und zum Schluss muss es sich ja auch ausszahlen. Auszahlen würde sich übrigens auch, nächstes Jahr den örtlichen Turnverein zu beauftragen, den Grillstand zu übernehmen. Als Neo-Fleischesser wollte ich nach 14 Jahren Vegetarismus zum ersten Mal wieder eine „Bratwurscht“. Beinahe wurde nichts daraus. Ob’s am Minitaschenlämpchen lag, dass den Grillstand nur notdürftig beleuchtete? Oder am gutaussehenden älteren(*) Herr hinter dem Grill, der wahrscheinlich noch nie in seinem Leben speditiv und organisiert hungrige Männer (und Chnübli) im Minutentakt bedienen musste? Erst als in den 15 Minuten Pause nur 5 Leute bedient werden konnten und sich sich sicher 90% der hunrigen Mäuler entschlossen, doch lieber Kuchen vom Kaffeewägelchen zu holen, konnte ich vorrücken. Ich mache ja gerne Witze über Turnvereine, aber eines können die Jungs wirklich gut, Bratwürste grillen.

Ohne Sommerkino Langenthal hätte ich mich niemals in diese Region verirrt. Das ist wirklich beste Werbung für dieses Städtchen. Ich weiss jetzt, dass hier innovative und kreative Leute wirken und dass die Dichte an charmanten und interessanten jungen Männern hier in Langenthal alles andere als durchschnittlich ist…

(*) so George-Clooney-alt halt

 

13 Patienten zu “Chnübli@Sommerkino Langenthal”

  1. Simon Columbus sagt:

    Bratwurst! Sie hat Bratwurst gegessen! :D

    Das ist doch mal ein guter Anfang… aber du darfst jetzt nicht auf halber Strecke stehenbleiben ;)

  2. Jose sagt:

    Ich hoffe der Turnverein meiner Schwester kann mehr als nur grillieren, heute Nachmittag haben sie mich zum „Plauschnomittag“ überredet…
    Ich finde Bern wird immer cooler, zumindest finde ich immer öfter nette und interessante „locations“ in und around Bern. Muesch halt mal mitchoo. ;) schön’s weekend

  3. das blogorakel sagt:

    Gott sei Dank lese ich Ihren blog… jetzt kenne ich die Antwort… :o)denn ich habe besagten Film noch nicht gesehen…

  4. ChliiTierChnübler sagt:

    @SimonColumbus: Schon gut, schon gut. Mein Fleischkonsum wird sich trotzdem nur auf Restaurantbesuche, Einladungen und so Feste beschränken.

    @Jose: Ach ja, sie können toll Spalier stehen an Hochzeiten.

    @Das Blogorakel: Bitteschön. Würde er mir allerdings eine fundierte Begründung für ein PRO liefern, dann würde ich mir die Gelegenheit einer wunderbaren Diskussion nicht entgehen lassen.

  5. Reto Müller sagt:

    Hola Chnübli
    Der Film war echt schlecht.

    Da ich seit 18 Jahren Vegi bin kann ich die Grillgeschwindigkeit nicht beurteilen. Auf Grund deiner und anderer Rückmeldugnen haben wir uns der Sache aber trotzdem angenommen. „George Clooney“ ist im wahren Leben Chefarzt in der Psychiatrie. Ich denke nun, dass er vorher die Würste nach ihrem Befinden zur bevorstehenden Grillierung befragte und sich daher die Herstellung etwas verzögerte. Nun. Wie dem auch sei. Behoben.

    Apropos. Hängt diese Hängematte echt in deinem Garten??? Neid steigt in mir auf. Tief und wahrhaftig.

    Der Kassenwart,

    Reto

  6. ChliiTierChnübler sagt:

    @Reto
    Hui jetzt bin ich aber gerade erschreckt als mich der Header „Raubkopierer“ empfing auf Deiner Schulhaus(?)-Seite.

    So ich habe mich erholt. Also willkommen und jetzt hab‘ ich im Fall gerade ein schlechtes Gewissen wegen den Würsten, von wegen Befragen nach Befinden, gopf! … Dabei war die Wurst soooo mega lecker, wirklich perfekt gebraten! Sozusagen ein würdiger Einstieg in die Wurstsaison, egal wie lange ich darauf warten musste. (Übrigens nicht sehr nett hier nähere Infos zur Person rauszuplappern, hoffe es rächt sich nicht an den nächsten Wahlen :P )

    Leider nicht mein Garten, höchstens im Erbrecht. Auf die Hängematte muss keiner neidisch sein, die ist gross genug und ich teile sehr gerne.

  7. Kay Tee sagt:

    i wott o bratwurscht! i liebe bratwurscht!
    mi brüetsch schwärmt vo eire bestimmte, woner mau amene harley träff (er isch dert nume derzuegloffe, nid häregfahre!!!) in mossedorf oder schönbühl oder was het gha…

  8. Kay Tee sagt:

    und gang mau mis nöie t-shirt ga aaluege, woni gmacht ha!!!

  9. Reto Müller sagt:

    @Chnübli

    Als Neo-Blogg-Kommentar-Schreiber kenne ich natürlich die Do’s & Don’ts des Bloggens noch nicht. Sonst nehm ich dann mal bei ihm eine Behandlung.
    Ups. Muss dann meine Homepage mal wieder anders aufschalten. War ein kleines Schülerprojekt. Meine Homepage ist eh nur in Wahljahren relevant. So pervers & oberflächlich es klingt, ist es doch Realität.
    Nun denn… bevor ich wieder Fehler mache…
    Tschüss

  10. ChliiTierChnübler sagt:

    @Kay Tee: Chum doch mau cho Bratwurst brätle zu mir hei i Garte, und wie aut isch de Di Brüetsch?
    Donald Duck :) Das isch de kuhl.

    @Reto Müller: Gib’s zu, Du wolltest mir nur die Bratwurscht madig machen, es hat geklappt, im Zwiegespräch mit der Wurscht, will sie tatsächlich nicht auf den Grill… und was grilliere ich denn jetzt?

  11. Kay Tee sagt:

    26, 28, 30. chasch usläse. aber dä, woni dervo gredt ha isch 26. wiso wosch itz das wider wüsse, he?….

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    Krankengeschichte ergänzen: