Posts Tagged ‘Life of Chnübli’

Klartext!

Montag, Oktober 29th, 2007

Cecies Kette

Ich habe die besten Blogleser der Welt!

Da merkt man plötzlich, dass man auch traurig und verzweifelt ernst genommen wird. Dass Schwäche und Verletzlichkeit zu zeigen eine nie geahnte Verbundenheit hervorbringt zu Menschen, die verstehen, dass das Herz und der Verstand manchmal nicht mehr kommunizieren können. Und dass es gerade deswegen lohnt, den Kopf aus Bodennähe ein paar Regionen höher zu tragen als in den letzten Wochen.

Ich umarme alle aufmunternden Kommentar- und Emailschreiber(-innen). Die ersten Schmunzler entlockten mir Ray und LtStoned und von da an ging’s bergauf.

Speziellen Dank geht an die talentierte Cecie für diese tolle rote Perlenkette, mit der ich künftig im Ausgang leuchten soll und an Makku, der wohl das aussergewöhnlichste Gute-Laune-Paket zusammengestellt hat, das ich je gesehen habe. Du BIST die beste Mutter der Welt.

Tröschterli

Jetzt bleibt nur noch eins. Ihm endlich zu sagen, was ich wirklich denke.

Voilà, erleldigt.

Und so endet alles mit Klartext:

„Wag‘ es ja nicht, mir unter die Augen zu kommen, ich trete Dir öffentlich eins in die Eier, das schwöre ich.“

Look like a Pirate

Mittwoch, September 19th, 2007

Heute sei angeblich der Look like a Pirate Day. Na denn:

Pirat

Verliebt – Verlobt – Verheiratet

Sonntag, September 16th, 2007

Verliebt - Verlobt - Verheiratet

Gestern wurde geheiratet.
Die Braut hatte das perfekte Kleid.
Ich habe geheult, weil ich mich so gefreut habe.
Und dann hab‘ ich noch zum ersten und hoffentlich letzten Mal an einer Polonaise mitgemacht.

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Plüsch-Sex

Freitag, September 14th, 2007


Als Teenager erkennt man das Privileg, in einem der ältesten Häuser der Stadt aufwachsen zu dürfen, nicht unbedingt. Vor allem, wenn man die Ausgangslimite wieder einmal zeitlich weit strapaziert hat und jede der knarrenden Holzdielen der Treppe einzeln herausreissen und im Cheminée verfeuern könnte.

So richtig zum Teenagerschreck wurde das Haus beim ersten richtigen Freund. Unkrontrolliertes Stöhnen wurde damals sicher bis zum Nachbarhaus gehört. Aber damals fehlte sowieso jegliche Körperbeherrschung, zu neu war das alles und zu aufregend.

An Lustbefriedigung war also nicht zu denken und so mussten sich mein Freund und ich etwas anderes überlegen. Durch einen tolpatschigen Zufall fanden wir den perfekt Schall-isolierten Raum im Haus: den Estrich. Es hatte nämlich ein Familienmitglied die Rolltreppe hochgefahren während ich noch oben war. Ich konnte sie selber nicht mehr öffnen und mein Rufen blieb auch lange ungehört.

Die Qualität der Isolation wollten mein Freund und ich am nächsten Wochenende unbedingt testen. Er hatte mir inzwischen auch gezeigt, wie die Rolltreppe von oben her wieder ausgefahren werden kann. Vor lauter Vorfreude hatte ich mir gar nicht überlegt, dass uns da oben zwar Teppichboden aber keine Matratze oder sonstigen horizontalen Beischlaf-freundlichen Unterlagen erwarten würde. Als topfitte, hormonbeladene Teenager schien uns das damals auch nicht wirklich ein Kriterium, um auf die Saft-Tauschbörse zu verzichten.

Wie schmerzhaft sich Teppichboden anfühlen kann, wenn die Knie schon fast bluten und sich Dekubitus-ähnliche Stellen am Steiss bilden, das sollte mir schon einige Stunden später bewusst werden. Glücklicherweise aber fanden wir in der hinteren Ecke des Estrich den Friedhof der Kuscheltiere meiner kleinen Schwester, die es sich damals zu ihrem Lebensziel gemacht hatte, jeden Monat ein neues Plüschtierchen von den Eltern zu erzwängeln. Mein Freund bastelte uns ein wunderbares Bett aus Plüsch und die Liebesnacht konnte in die Verlängerung gehen.
Dass Plüschtiere nicht nur zum Draufliegen, sondern auch für diverse Spielchen missbraucht werden können, lernte ich in dieser Nacht übrigens auch. Besonders eine weisse Robbe mit damals noch erlaubter, kindermund-gefährdeten Plastiknase, erwies sich als stimulierendes Spielzeug.

Diese Nacht, obwohl sie toll war, hatte ich fast vergessen, bis ich heute im Eingangsbereich meiner Eltern über jede Menge Gerümpel klettern musste, der morgen auf dem Flohmarkt verkauft werden soll. Und was denkt Ihr, was ich da fand?

Easy like Sunday Afternoon

Sonntag, August 26th, 2007

„Was machst Du da?“ Er schüttelt seine nassen Haare und legt sich zu mir auf’s Badetuch.
„Ich speichere Daten.“
Er lacht über meine Aussage und greift nach meinem Moleskine. „Vergiss es“, scherze ich und schreibe weiter. Er fährt mit seinem Zeigefinger über die Narben an meinen Beinen. „Soviele Narben. Die habe ich am Freitag im Kofmehl gar nicht gesehen.“ Er zählt meine Narben.
„Du warst zu betrunken, um das zu bemerken.“
„Heee! Immerhin hab‘ ich Dich gesehen.“
„Du hast mich mit Bier begossen.“
„Daran war Dein Kleid Schuld, das hat mich blind gemacht.“
„Also hast Du mich doch nicht gesehen.“
„Warum?“
„Na, Du warst doch blind?!“
„Hast Du immer das letzte Wort?“
„Ja.“

Er blickt wieder zu meinem Notizbuch. „Sag jetzt, was schreibst Du da?“
„Ich blogge.“
„Bloggen, was ist das?“
„Seelenstriptease im Internet.“
Beim Wort „Striptease“ beginnt er frech zu grinsen und zupft an meinem Bikiniträger.
„Willst Du’s mir nicht mal vorführen, dieses Bloggen?“
Zu seiner Enttäuschung entblättere ich nicht meine nackte Haut, sondern blättere eine Seite zurück und lese ihm einige Stellen vor.
„Du schreibst über mich?“ Er scheint sichtlich erfreut. „Schreibst Du dann auch wie toll und gutaussehend ich bin?“ Ich lache laut heraus, als er das sagt. Meine heftige Reaktion hat ihn offensichtlich beleidigt. Er nimmt mir den Moleskine aus den Händen und liest einen Absatz, der solitär auf einer Seite steht, laut vor: „Für einen kurzen Augenblick war ich Celine und er Jesse. Nur dass es nicht in Wien war und wir uns auch nicht in 6 Monaten wiedertreffen wollen.“ Er schweigt kurz und fragt dann: „Bin ich Jesse?“
„Nein.“
„Wer bin ich dann?“
„Du hast noch keinen Namen.“
„Krieg‘ ich denn einen?“
„Willst Du denn einen?“
„Ja.“
„Dann bekommst Du auch einen.“
„Gibst Du mir den Link Deiner Seite?“
„Nein.“
„Gemein. Warum nicht?“
„Weil ich sonst nicht mehr über Dich schreiben könnte.“
„Quatsch. Dann könnte ich nachlesen, was Du von mir hälst.“
„Du könntest mich auch einfach fragen, wenn Du das wissen möchtest.“
„Stimmt, das könnte ich.“
„Ja das könntest Du.“
„Du hast wirklich immer das letzte Wort.“
„Ich weiss.“

„Hunger?“
„Ja.“
„Gehen wir mit den andern bräteln?“
„Gerne. Ich geh‘ nur kurz was anderes anziehen.“ Und kurz bloggen.