Archive for the ‘Schweiz’ Category

Schwyz ist nicht die Schweiz

Sonntag, Juni 1st, 2008


(Bildquelle: Polittrends)

Trotz der Euro 08 scheinen die Schweizer noch genügend Hirn zu besitzen, die Definition von Vielfalt Leuten zu überlassen, die auch etwas davon verstehen. Und was lernen wir daraus? Schwyz ist nicht die Schweiz.

(Weitere interessante Gedanken dazu bei Stoeps.)

Schlumpf sei Dank

Donnerstag, Dezember 13th, 2007

Sie taten es. Obwohl man(n) sie zu erpressen versuchte. Nun haben wir einen Schlumpf und Schweizer dürfen die Ärzte-CD kostenlos downloaden. Versprochen ist versprochen:

Die �?rzte - Jazz ist anders, Economy

 

Schwiizerdütsch singe ir Schuel

Montag, Dezember 3rd, 2007

Schweizerdeutsch sprechen dürfen die Schulkinder schon seit einiger Zeit nur noch in den Pausen.

Nun frage ich mich: Dürfen in unseren Schulen eigentlich noch Schweizerdeutsche Lieder gesungen werden?

[audio:http://chliitierchnuebler.ch/Musik/Tal.mp3]

(Lied bei iTunes kaufen.)

Wahlbüro-Anekdoten verboten

Sonntag, Oktober 21st, 2007
Wahlzettel-Beispiel
Anmerkung:
Dies ist ein gestelltes Foto mit meinen Wahlunterlagen VOR dem Wahlsonntag. Es entspricht – bis auf die Streichung unseres Stadtpräsidenten, würde ich denn diese Liste eingelegt haben – nicht meinem später abgegeben Wahlzettel.Dieses Foto entstand nicht im Wahlbüro. Dort herrschte abolutes Handyverbot.

Leider darf ich als vereidigte Wahlhelferin keine Details erzählen. Weder zum exakten Ablauf, noch zum Ergebnis in unserem Kanton, das sehen wir ja bald alle online. Aber es war schon interessant, wie die Anhänger der einzelnen Parteien ihre Listen zusammengestellt haben.

Vom unveränderten Wahlzettel, der für mich viel Vertrauen in die eigene Partei symbolisiert, bis zu kaum nachvollziehbarer Panaschierwut war alles darunter.

Ein paarmal mussten ich und meine Gspänli beim Auszählen wirklich schmunzeln und des öfteren konnten wir die Handschrift kaum entziffern.

Wer im Vorfeld der Wahlen die Namen der einzelnen Kandidaten studiert hat, kann sich gut vorstellen, welche Listen wir bevorzugt nicht kontrollieren wollten. Doppelnamen und exotische Namen sind halt nicht so flüssig zu lesen wie Schweizer Allerweltsnamen. Jeder Namen und die dazugehörige Nummer wird kontrolliert. Jede Liste wird auf Anzahl Personenstimmen und leere Listenstimmen für die angegebene Partei durchgezählt.

Vielleicht eine konkretere Anmerkung sei mir erlaubt, nur um die Zahl der korrekt ausgefüllten Zettel für eine spätere Wahl zu erhöhen: Wenn auf einer leeren Liste Personen von verschiedenen Parteilisten panaschiert werden, hat man zum Schluss die Möglichkeit, diese eigene Liste einer Partei zuzuordnen mit der entsprechenden Parteinummer oder Partei-unabhängig leer zu lassen. Es ist NICHT korrekt, in dieses Feld ALLE Nummern der panaschierten Parteien hintereinander aufzuschreiben. Es wird als „keiner Partei zugehörig“ gezählt und verbleibende leere Zeilen werden nicht als Parteistimmen gewertet.

Eine persönliche Anekdote am Schluss – die das Wahlgeheimnis nicht verletzt – ist, dass die Zwischenverpflegung von einem ehemaligen Sommerflirt zubereitet wurde. So sieht man sich wieder.

Wahlen 2007

Sonntag, Oktober 14th, 2007
Wahlen 2007


Heute in einer Woche entscheidet sich, wessen Wahlkampf am erfolgreichsten war. Meinen sie zumindest, die Parteien. Denn der Mehrheit der wahlb
erechtigten Bevölkerung geht es genau wie mir und schaut kopfschüttelnd auf den Berg Wahlprospekte vor sich auf dem Tisch und traut der Ehrlichkeit der vor sich hin lächelnden Hochglanz-Fotis sowieso schon lange nicht mehr.
Rechts (SVP) und Links (SP) machen vor, was sie alles von den Amerikanern abgeguckt haben und produzieren ein schlechtes Wahlkampf-Remake-Light. Die Mitte beschliesst zunächst, sich aus dem Gezanke rauszuhalten und keine Position zu beziehen, nicht einmal zu sich selber. Zumindest könnten sich diese beiden bürgerlichen Parteien zusammenraufen, so hätten wir endlich eine starke Mitte, aber wie soll das gehen, wenn schon die beiden Parteipräsidenten Pelli (FDP) und Darbellay (CVP) keinen Hehl daraus machen, dass sie sich nicht unbedingt sympathisch sind. Immerhin kritiseren beide Mitteparteien nun den Wahlkampf der Rechten und die Reaktionen der Linken.

Trotzdem liegen meine Wahlzettel immer noch unangetastet vor mir. Die Entscheidung Parteilisten einzulegen und auf eine Köpfewahl zu verzichten wird mir relativ schnell klar. Wenn man Gesamtschweizerisch etwas verändern will, sollte die Partei, deren Ziele den eigenen Vorstellungen entsprechen, unterstützt werden. Ausserdem sind Parteiziele leichter zu eruieren als diejenigen der einzelnen zu wählenden Personen, die mich immer noch, ohne Muskelkater zu kriegen, anlächeln und mir langsam aber sicher meine Frühstücksmilch ansäuern.

Eine weitere Überlegung ist auch die Zusammensetzung unserer Exekutive wert. Seit 2003 die Zauberformel von rechts gesprengt wurde, möchte man möglichst den zweiten SVP-Sitz im Bundesrat und den damit verbundenenen Politiker so schnell wie möglich los werden. Dies gelingt, wird ein hoher Wahlsieg der Partei erzielt, die damals ihren Sitz räumen musste. Ob die Christlichdemokraten das schaffen werden, bezweifle ich noch, obwohl die CVP-Bundesrätin Doris Leuthard viel für den Aufschwung ihrer Partei beiträgt.
Als Alternative bieten sich Grün an. Diese gibt es nun auch liberal und beweisen mir einmal mehr, dass „liberal“ als Allerweltswort im Wahlkampf seine wahre Bedeutung längst verloren hat. Sind aber die Leute unzufrieden, wählen sie vermehrt Grün. Wäre es nicht eine befriedigende Vorstellung, wenn der zweite SVP-Sitz wegen eines Grünen Wahlsiegs geräumt werden müsste? Doch davon sind wir weit entfernt, wenn man dem neusten Wahlbarometer glauben will, welches die SVP als dominante Nationalratspartei anführt und somit auch die Sitze im Bundesrat halten wird.
Wahrscheinlich ist auch, dass die Mitteparteien noch mehr Stimmen verlieren, Rechts und Links gleich stark bleiben und unsere Politik langsam zur Oppositionspolitik verkommt, die schlussendlich der Schweiz mehr schaden denn nützen wird. Und ein Sequel dieses Wahlkampfes ist dann leider vorhersehbar.

So wird bei mir heute höchstens kummuliert, sicher aber nicht panaschiert. Ich entscheide mich für eine Partei und lege deren Liste ein.

Wer noch Entscheidungshilfe braucht, kann sich hier durchklicken. Interessante politische Wortmeldungen findet ihr bei diversen Bloggern, wobei sich dieses Blog mit dem wunderbar zur Wahlkampfsernüchterung passenden Titel „Henusode“ deutlich hervorhebt.
Klare Position bezieht dieser Blogger, was ihn aber nicht weniger lesenswert macht.

Eines ist jedenfalls sicher: es wird gewählt. Denn, und damit stimme ich den Roten zu, wer nicht wählt, wählt Rechts. Denn wie blind deren Wähler auch sein mögen, eines können sie, Wahlzettel korrekt einlegen.

 

(Film von Susanne Hofer für Agent-Provocateur)