Archive for the ‘Rätsel’ Category

Rheuma-Finger

Montag, November 26th, 2007

Geometrische Schweineformation

Kuhstall, irgendwo mitten in der Berner Pampa. Gegen Feierabend.

Tierarzt:
„Würdest Du mir bitte diese Kuh ausziehen? Ihr Viertel ist hart und der Bauer hat schon etwas Rheuma in den Fingern.“

Chnübli (denkt):
„Zum Glück sprech‘ ich perfekt buiatrisch .“

Und ihr?


Ãœbersetzung:

Tierarzt:
„Würdest Du mir bitte diese Kuh leer melken? Sie hat im hinten rechts im Euter – das immer 4 Zitzen und 4 einzelne Milch“fabriken“ und Zisternen enthält – eine Entzündung (Mastitis), dadurch schwillt das Gewebe an und fühlt sich hart an. Bauern mit Rheuma melken oft nicht ganz leer, wenn sie statt mit der Melkmaschine von Hand melken müssen, was bei einer Mastitis vorkommen kann. Je besser man leermelkt, desto mehr spült man auch Krankheitskeime mit der Milch aus dem Euter raus. Ausserdem kann sich das Medikament, dass wir danach via Zitze applizieren, besser am inneren Hohlraum (=Zisterne) anheften.“

Chnübli (denkt):
„Ich weiss.“

Und ihr jetzt auch.

 


(Bild: Impressionen aus der Nutztierpraxis – heute:
Geometrische Schweineformation)

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Donnerstag, November 22nd, 2007

Suchbild

Finde den Patienten.

 

Edit: Zahnimplantat ziehen bei einem Isländer (nein das ist kein Pony, das will sich tatsächlich „Pferd“ nennen). Das Implantat ist übrigens noch im Maul. Morgen gibt’s den nächsten Versuch.

Schwangerschaftstest für Kühe?

Mittwoch, Oktober 24th, 2007

Gibt's das auch für Kühe?

Was meint Ihr, könnte man mit einem Schwangerschaftstest aus der Apotheke auch nachweisen, ob eine Kuh trächtig ist?

Die Antwort lautet: nein. Somit hatten Florian, Freddy und Bugsierer recht.

Nur, warum nicht?

Wie Freddy richtig erwähnte, weist man im humanen Schwangerschaftstest ein Hormon nach, das humane Chorionic-Gonadotropin (hCG). Für die Produktion dieses Hormons ist die befruchteten Eizelle verantwortlich. So gesehen ist es die erste wesentliche Differenzierungsleistung des frisch gezeugten Embryos.
Das hCG ist bereits ab dem 5.-6. Tag im Urin und dem Blut der Mutter nachweisbar. Der Schwangerschaftstest aus der Apotheke hat Antikörper gegen dieses Hormon auf dem Teststreifen, das sich an das hCG aus dem mütterlichen Harn bindet und mittels weiterer Signalantikörper, die auf einer Linie des Teststreifens sitzen, einen Farbumschlag auf dem Streifen erzeugen.

Zurück aber zu den Kühen:
Warum könnte man dort nicht einfach das entsprechende Hormon nachweisen? Es müsste dazu doch einfach ein Teststreifen angepasst werden?

Meine Antwort dazu ist ganz simpel: es ist nicht nötig.

Der Zyklus der Kuh (21 Tage) und der der Frau (28 Tage) unterscheidet sich nicht nur in der Länge der Tage, sondern auch durch die Einnistung der befruchteten Eizelle in der Schleimhaut der Gebärmutter (Uterus). Wenn sich der menschliche Embryo am 5.-6. Tag nach der Befruchtung bereits im Endometrium des Uterus implantiert, dauert es bei der Kuh 20 Tage bis zur Anhaftung. Erst ab diesem Zeitpunkt produziert der Embryo oben genanntes Hormon.

Ja aber dann könnte man doch ab dem 20. Tag bei der Kuh einen Test machen?

Meine Antwort dazu ist wiederum, es ist nicht nötig. Die Natur ist nämlich der beste Schwangerschaftstest überhaupt.

Kühe zeigen Brunstsymptome. Diese bleiben aus, wenn die Kuh trächtig ist. Erfolgt keine Implantation einer befruchteten Eizelle bis zum 20. Tag, fällt der Spiegel des von der Mutter produzierten Hormons Progesteron, das für die Aufrechterhaltung der Schwangerschaft nötig ist, im Blut ab. Ã?ber endokrine Regelkreise und diverse Hormone, die ich nun nicht näher erklären will, kommt es bei der Kuh kurz vor dem Eisprung – und damit Beginn eines nächsten 21-tägigen Zyklus – zu den Brunstsymptomen. Diese können vom Bauern beobachtet werden und sind für ihn ein sicheres Zeichen, dass die Kuh nicht trächtig ist und kurz vor dem nächsten Eisprung steht. Umgangssprachlich nennt man das „stierig“. Die Kühe lassen andere Kühe aufreiten (Duldungsreflex), manche Brüllen und zeigen starken Bewegungsdrang, Schleimbiludng in/an der Vulva und Milchrückgang. Das ganze dauert einen Tag und danach sollte innert 6 Stunden besamt werden.

Könnte man trotzdem einen Test machen?

Theoretisch ja, nur wird niemand daran interessiert sein. Einen Test, den man erst am 20. Tag einsetzen kann, wohingegen 2 Tage später Brunstsymptome gratis sichtbar sind, wird niemand bezahlen.

Haben Frauen denn keine Brunstsymptome?

Nein. Da könnt Ihr jetzt gerne in den Kommentaren versuchen das Gegenteil zu beweisen. Aber wissenschaftlich gsehen gibt es solche nicht. Manche Frauen spüren den Eisprung als sogenannten „Mittelschmerz“, ein Ziehen im Unterbauch, das monatlich die Seite wechselt. Weitere Brunstsymptome sind in keiner Studie veröffentlicht worden.

Leider konnte ich die zahlreichen Kommentare heute nur via Handy lesen aber nicht beantworten, weil ich in einer Internet-freien Praxis gearbeitet habe (ja das soll’s geben.) Gefreut habe ich mich trotzdem. Vielen Dank für’s Raten!

PS:
Eine interessante Frage stellte gerade Filomenal. Und weitere Unterschiede zwischen Haussäugern und dem Menschen gab’s bei mir im letzten Jahr.

OLV(GSM40)

Donnerstag, September 6th, 2007

„(…) Testet man auf OLV(GSM40) verpassen wir die richtig Positiven. Mit dem Peptid SU(1163) aber können wir vermehrt falsch Negative aussortieren (…). Und wie sieht das nun mit der Nagelprobe aus?“

Hä??

Und das noch bis 18 Uhr. Zum Glück arbeite ich auch in Seminaren mit dem Mac und hab‘ Zugang zum wirelessen Uninetz.

Ein kleines Rätsel: Wer errät das Thema des Seminars?

Edit:
Gratulation! So ungefähr wurde es erraten. Es ging um die Entwicklung eines diagnostischen Tests für die Erkennung der Lentiviren der kleinen Wiederkäuer (Schaf und Ziege). Das allen bekannte HI-Virus gehört ebenfalls dieser Gattung an.
Vor 20 Jahren beschloss man in der Schweiz als erstes Land das Caprines-Arthritis-Encephalitis-Virus (CAE-V) der Ziegen auszurotten. Von einer 75 %igen Durchseuchung schaffte man es mit Eradikation (Ausmerzung/Tötung) der versuchten Ziegen auf eine Prävalenz (Auftreten der Krankheit) von 1%.
Warum keine 0%? War der Test ungenügend? Nein. Man hat dann herausgefunden, dass das Virus auch in Schafen vorkommt. War es etwa verwandt mit dem Lentivirus des Schafes, dem Maedi-Visna, das aber andere Krankheitssymptome macht? Und tatsächlich waren die beiden Viren phylogenetisch verwandt. Nur sind bis auf Island alle Schafe zu 80% verseucht. Island hat einfach alle Schafe von betroffenen Betrieben getötet. Solange es kein gesamteuropäisches Konzept gibt, ist eine Ausmerzung fast unmöglich.
In diesem Virologie-Seminar wurde uns das Testverfahren näher erklärt. „Falsch Negativ“ ist ein Tier, das der Test als „gesund“ deklariert, es aber nicht ist. Solange dieses Tier in der Herde ist, wird es alle anderen anstecken, da das Virus lebenslang im Organismus ist.

Alle die auf „Test“ getippt haben, lagen richtig. Leider können wir aber nicht das Virus nachweisen, sondern nur die Antikörper, die das Immunsystem des Tieres produziert. Der Virus kann nicht vom Tier selber eliminiert werden und die Nachkommen werden durch die Milch angesteckt oder durch das Trinken aus dem gleichen Wasserbehälter. Das Dumme ist nur, dass die Antikörper erst spät im Leben im Blut erscheinen und solange sind sie laut Test gesund.

Uff, somit entlasse ich mich und Euch ins wohlverdiente Wochenende. Vielen Dank für’s Raten, es hat mir meine Stunden hier im Seminar versüsst.

Was ist das?

Montag, April 30th, 2007

Ultraschallbild eines Kuhabdomens. Man sieht prallgefüllte, dilatierte Darmschlingen.