Darf man mit DIY Ideen aus dem Netz Geld machen?
Das DIY Potential des Netzes ist schier unerschöpflich. Ich habe inzwischen eine feine Liste an Blogs in meiner Sammlung, die sich die besten Do-it-yourself- Ideen zusammensuchen und regelmässig tolle Updates bieten. Leute wie ich sammeln diese dann wieder auf dem Pinterest-Board und so werden diese Ideen weltweit gestreut.
Ich staunte deshalb nicht schlecht, als ich Anfang Januar den neusten „Impressionen“-Katalog durchblätterte. Auf Seite 28 werden doch tatsächlich Vorratsdosen verkauft, die von Kristine aus Melbourne erstellte Prints tragen. Kristine liefert auf ihrem Blog „The Painted Hive“ nicht nur die komplette Anleitung, sondern bietet auch noch die Drucke kostenlos zum Download an. Natürlich „Free for personal use only. Republication, reproduction or redistribution in any form is forbidden.“
Für Impressionen.ch hoffe ich sehr, dass Kristine hier beteiligt ist wenn mit ihrer Idee gutes Schweizer Geld gemacht wird. Ansonsten wäre es was? Diebstahl geistigen Eigentums? Einfach nur frech? Cleveres Geschäften?
Edit: Kristine hat geantwortet. Sie bedankt sich, dass es verlinkt wurde, aber machen könne sie nichts. Es sei „a bit annoying they have copied my idea and are profiting from it though I’m not sure there’s much I can do about it.“ Von Impressionen.ch habe ich noch keine Antwort auf meine Anfrage.
19. Januar 2013 um 12:50
Wow – nicht schlechtes Timing; gerade berichtete die oertliche Zeitung ueber derartige Machenschaften, die anscheinend gar nicht so selten sind:
http://bit.ly/UDU7Wc
19. Januar 2013 um 12:58
@Columbo: Interessanter Link! Vielen Dank.
19. Januar 2013 um 14:02
Tolle, wirklich tolle Bastelidee!
Hast Du solches Druckpapier schon irgendwo bei uns gefunden?
Und : Eine Idee klauen ist eins. Sie hätten sich zumindest die Mühe geben können, ein wenig abzuändern. Immer unter der Voraussetzung, dass es keine Absprache gibt.
19. Januar 2013 um 14:06
@Znuk: Ich hab mir das Papier letztes Jahr in Berlin im Modulor besorgt und auch schon die IKEA Dosen, bin aber nie dazu gekommen sie zu bedrucken…
19. Januar 2013 um 14:23
Und wie heisst der Artikel bei Modulator?
19. Januar 2013 um 14:25
@Znuk: MODULOR http://www.modulor.de/shop/ Ich hab nach transparenter, bedruckbarer Folie verlangt.
19. Januar 2013 um 15:48
Frech und Diebstahl, wenn sie die kommerzielle Nutzung ausgeschlossen hat. Wenn sie beteiligt ist, sieht das anders aus. Daran zweifle ich aber (leider) sehr. Klauen, kopieren und verwenden ist das Motto von vielen Firmen – man bedient sich überall im Netz und verwendet es. Wenn es Apple macht, dann dürfen die Kleinen es auch… so wohl die Annahme.
19. Januar 2013 um 16:06
Ok merci
19. Januar 2013 um 17:53
Hi,
hast Du „Kristine“ denn mal auf die Tatsache hingewiesen (das Jemand mit ihrer Idee nun Geld verdient)?
Ich denke sie hat wenigstens das Recht zu erfahren, was bei Impressionen.ch vor sich geht. Wenn sie antwortet: „Ja, ich weiß: bekomme von jedem Glas 10%“, dann ist es ja in Ordnung!
Ansonsten ganz schön unfair!
Impressionen macht schöne (aber oftmals preislich völlig überzogene) Sachen, bin wirklich gespannt, ob die so etwas nötig haben ;-)
19. Januar 2013 um 18:00
@FlyerZwoMille: Noch habe ich weder auf meinen Kommentar (noch nicht freigeschaltet), noch auf einen Tweet eine Antwort erhalten. Und vor 2 Wo habe ich sie per Email versucht zu erreichen, da keine Antwort kam, hab ich den Artikel nun freigeschaltet.
Aber eine Kooperation Melbourne-Schweiz wäre schon etwas spezielles, und vor allem hätte sie es sicherlich verlinkt, so wie sie jeden Artikel von ihr verlinkt…. Stay tuned! Wir finden’s bestimmt noch raus.
@Micha: Ich warte noch auf eine Antwort :)
19. Januar 2013 um 18:29
Ich waere ja auch eher skeptisch, was die Absprache angeht – wobei Impressionen vielleicht die Glaeser gar nicht selber produziert, sondern nur von jemand anderem bezieht, der sich halt nicht darum schert. Hast Du bei denen mal nachgefragt?
Abseits davon ist es ja zumindest die Demonstration der Staerken des Internet, denn nun hat Kristine zumindest die Chance mitzubekommen, dass diese Glaeser existieren (waere ja sonst eher unwahrscheinlich).
19. Januar 2013 um 23:28
Zumindest nach deutschem Recht wäre es vermutlich noch legal, die Aufschrift auf den Vorratsgläsern zu kopieren – vermutlich reicht die Schöpfungshöhe einer solchen Aufschrift nicht für einen urheberrechtlichen Schutz. Die Gestaltung wiederum dürfte allerdings recht eindeutig ausreichen, um die Beschriftung der Gläser als urheberrechtlich geschütztes Werk zu definieren. Damit läge dann im Fall einer nicht vorhandenen Absprache eine Urheberrechtsverletzung vor.
Wenn eine schweizer Firma nun aber eine australische Idee klaut, dann wird die ganze Lage natürlich noch etwas komplizierter. Da müsste man dann schon einen Anwalt fragen, was denn nun die rechtliche Lage ist.
20. Januar 2013 um 12:31
@ChliiTierChnübler:
Ich finde es jedenfalls SEHR gut von Dir + lobenswert, dass Du Dir solche Mühe gibst, um sie zu erreichen. I *LIKE* :-)
20. Januar 2013 um 20:01
@jpr: Wer hätte sich das früher gedacht, wie nahe die Schweiz und Australien beieinander liegen können.
@DrNI, @FlyerZwoMille: Mir war einfach wichtig, dass Kristine das sieht. Ich würde es von meinen Ideen auch wissen wollen. Leider ist sie momentan elektronisch nicht erreichbar. Warten wir mal den Montag ab.
21. Januar 2013 um 12:24
Ich finde das ist einfach Diebstahl. Da die Leute das Internet immer noch für rechtsfrei halten. Am Ende Wundern sich die Leute dann, wenn Sie Abgemahnt werden.
Aus diesem Grund mach ich auch lieber alle Bilder und Designs selbst und wenn ich doch mal was Kommerziell z. B. für ein T-Shirt Design nutzen möchte, frage ich vorher nach.
23. Januar 2013 um 07:06
Ist mir auch gleich ins Auge gesprungen, als ich letzte Woche den Katalog durchgeblättert habe, aber in meiner Naivität dachte ich natürlich, dass Kristine daran beteiligt ist. … Krasse und sehr unschöne Geschicht!
Krankengeschichte ergänzen: