ChliiTierChnübler

Das DIY Potential des Netzes ist schier unerschöpflich. Ich habe inzwischen eine feine Liste an Blogs in meiner Sammlung, die sich die besten Do-it-yourself- Ideen zusammensuchen und regelmässig tolle Updates bieten. Leute wie ich sammeln diese dann wieder auf dem Pinterest-Board und so werden diese Ideen weltweit gestreut.

 Ich staunte deshalb nicht schlecht, als ich Anfang Januar den neusten „Impressionen“-Katalog durchblätterte. Auf Seite 28 werden doch tatsächlich Vorratsdosen verkauft, die von Kristine aus Melbourne erstellte Prints tragen. Kristine liefert auf ihrem Blog „The Painted Hive“ nicht nur die komplette Anleitung, sondern bietet auch noch die Drucke kostenlos zum Download an. Natürlich „Free for personal use only. Republication, reproduction or redistribution in any form is forbidden.“

Für Impressionen.ch hoffe ich sehr, dass Kristine hier beteiligt ist wenn mit ihrer Idee gutes Schweizer Geld gemacht wird. Ansonsten wäre es was? Diebstahl geistigen Eigentums? Einfach nur frech? Cleveres Geschäften?

Edit: Kristine hat geantwortet. Sie bedankt sich, dass es verlinkt wurde, aber machen könne sie nichts. Es sei „a bit annoying they have copied my idea and are profiting from it though I’m not sure there’s much I can do about it.“ Von Impressionen.ch habe ich noch keine Antwort auf meine Anfrage.

Gefühlter Basilikumüberlebensprogramm-Versuch Nr. 101…

Seit einiger Zeit, wenn ich nachts nicht schlafen kann, klicke ich mich durch die Casting-Shows und lasse mich von unerwartetem Gesangstalent überraschen. Offensichtlich geht es nicht nur mir so. Dem Herrn Winkel aus dem hohen Norden sei dank, dass mein letzter Fall von Insomnia höchst erfreulich überbrückt werden konnte. Es ist jedes einzelne Video wert, gehört zu werden. Hier mein Favorit, den Rest gibt’s drüben.

Berlin gespiegelt. Und Chnübli filterlos. Mit Lippenherpes.

Man stelle sich vor, es ist Sonntag. Ich sitze im Wohnzimmer. Einer meiner Lieblingsmenschen schläft nebenan. Die Heizung habe ich bereits in allen Räumen auf die höchste Stufe gestellt. Dennoch ist es kalt. Sogar meine Finger fühlen sich taub an beim Schreiben. Doch das ist alles nicht so schlimm. Denn all dies geschieht in Berlin. Da gibt es einfach nichts zu reklamieren. Nicht, weil ich auf meine älteren Tage plötzlich zur Ruhe komme, nein, es ist eher so, dass es sich in manches einfach nicht mehr lohnt Energie zu investieren. Ich befinde mich in einer Warte- und Beobachterposition. Sollen sich doch andere ärgern über schlechte Serviceleistungen im Restaurant, ich bezahle still mein Essen. Das Trinkgeld ist Statement genug. Sollen sich doch die anderen echauffieren über sich aufplusternde Politiker. Ich streiche sie einfach in der nächsten Wahlperiode. Was nerven sich manche über Mütter mit Kinderwägen und sich anschreiende Bälger? Macht es doch besser. Oder seid einfach ruhig, wie ich. Was sind schon 10 Minuten Kinderlärm auf tausendvierhundertvierzig des Tages. Bei schlechter Musik im Radio wechsle ich den Sender. Ein Haar in der Suppe lege ich zur Seite. Ein Fleck auf der neuen Hose wasche ich aus. Und einem Mann gefallen wollen, lohnt sich nicht. Und auf gelegentlichen Beischlaf des guten Rufs wegen verzichten ist zwar nett, hält aber des nachts auch nicht warm. Alles getestet und für ungut befunden. Und Apfel-Zimt-Tee bestelle ich nie wieder…