Archive for the ‘Ausgang’ Category

Filmtage – hinter den Kulissen

Sonntag, Januar 28th, 2007

An den Filmtagen zu arbeiten, birgt doch einige �berraschungen. Zuerst bin ich wirklich stolz auf mich, 13 Arbeitsstunden in hochhackigen Stiefeln und Kopfschmerzen bewältigt zu haben. Ausserdem kann ich sowohl noch Kopfrechnen, wie auch Bierzapfen, obwohl ich beides seit meiner Gymnasialzeit nicht mehr machen musste.

Apropos Gymnasialzeiten: traf ich doch tatsächlich meinen Gitarrenlehrer von früher. Er war erstaunt, wie gross ich geworden bin, und ich, dass er irgendwie immer noch genau gleich aussieht wie damals. Allerdings trifft das auf die meisten Männer zu, die ich kenne und sollte nicht unbedingt als Kompliment gelten. Aber mein Gitarrenlehrer sieht tatsächlich immer noch gleich aus. Grosszügig wie er ist, hat er mir eine Privatlektion spendiert, die ich in den nächsten Wochen einmal einlösen darf.

Ich weiss nicht wie es Euch geht, aber hatte nicht jeder so einen heimlichen Schulschatz, den man immer nur von weitem angeschmachtet hat. Also ich hatte einen. Ganz chnüblilike einen Badboy der Extraklasse. Gestern sah ich ihn von weitem an der Bar stehen. Er lächelte mich an und in Gedanken war ich schon dabei, alle seine Wünsche willig zu erfüllen, immer Gefahr laufend, ihm schlussendlich nur ein Bier zu zapfen, als er schon von einer der anderen Barmaids bedient wurde. Somit wartete ich bis nach dem letzten Film, immer in der Hoffnung, ihm nochmals zu begegnen. Inzwischen war meine Schicht offiziell beendet und ich durfte endlich den Rioja selber probieren, den ich den ganzen Tag lang, ausführlich und mit befürwortender Gestik unterstrichen, den Gästen empfohlen hatte. Gerade als ich mir genug Mut angetrunken hatte, lief er aus dem Kino. Immerhin hat er noch kurz in meine Richtung gegrinst und – scheisse – er schien in weiblicher Begleitung zu sein. Den Frust ertränkte ich in noch mehr Rioja und etlichen Champagner-Cüpli. Plötzlich stand ich wieder hinter der Bar und habe 3 weitere Stunden gearbeitet.

Die Filmleute verlagerten sich dann Richtung Party im Kofmehl und eine kleine Gruppe wollte in die neue Lounge im 7. Stock des Ramada-Hotels. Meinen Füssen zuliebe wählte ich die näher liegende Location. Die Hometown von oben bei Nacht durch raumhohe Glasfronten zu betrachten ist wirklich eine neue Attraktion hier in Solothurn. Der Matrose gesellte sich auch noch zu unserer Gruppe, zum Glück für mich, weil ich sonst später den Heimweg nicht mehr alleine gefunden hätte.

Meine koordinativen Fähigkeiten waren wirklich absolut im Eimer. Ich schaffte es tatsächlich nicht mehr meine Lederstiefel aufzuzippen. Da lag ich nun, nackt mit hohen Lederstiefeln und konnte nicht mehr aufhören zu lachen, was für ein Anblick, anscheinend soll es ja Männer geben, die darauf stehen.
Irgenwann einmal muss ich eingeschlafen sein, jedenfalls wurde ich vorhin von der Sonne geweckt und konnte mich ohne Mühe der Lederstiefel entledigen.
Jetzt schreib ich noch ein paar SMS mit meinem neuen Widget, schliesslich lockt die Sonne und mein Hund will sich zum Spaziergang verabreden (happy me, dass da meistens auch noch ein netter Besitzer dazu gehört).

Edit: Wo habe ich mein Auto hingestellt letzte Nacht?

Zuppa e mafiosi

Freitag, Dezember 8th, 2006
Lohnt sich.

Das auch.

So Cool

Samstag, Dezember 2nd, 2006
SO cool 2006

Schweizer gehen ja nicht einfach Schlittschuh laufen, Schweizer „schlööfle“. Das hat wirklich gar nichts mit Schlafen zu tun. Dass auch ich jetzt direkt vor meiner Haustüre schlööfle kann, ist natürlich der Hit. Die hübsche Wetterfee Sandra Boner eröffnete – noch etwas unsicher auf den Schlööf – Chnüblis Freizeitpark für die nächsten 40 Tage. Solange nämlich gastiert So Cool auf dem Dornacherplatz in Solothurn. Den ultimativen Härtetest musste das Eis dann bestehen, als the one and only Denise Biellmann ihre Pirouetten drehte. Unglaublich, mit welcher Geschwindigkeit sie unterwegs war. Die 44-jährige Biellmann entledigte sich Schicht für Schicht ihres enganliegenden Kostüms, worauf hin ihr wahrscheinlich – im Gegensatz zu zahlreichen anwesenden Männern – immer kälter wurde. Ob sie deshalb auf ihre berühmte Biellmann-Pirouette verzichtete? Who knows…

Zum Schlööfle kam ich dann doch nicht. Ich hatte nämlich plötzlich Besseres zu tun…

Ready to go

Samstag, November 18th, 2006

Chnübli verabschiedet sich ins Wochenende. I säge tschou, tschou zäme!

(Song: Redwood, Signs)

Scharlachrot

Sonntag, November 12th, 2006

Als ich N. zum ersten Mal begegnet bin, hatte er noch einen Silberzahn und ich noch kein Interesse an Jungs. Kurz vor meinem 17. Geburtstag traf ich ihn wieder. Der Silberzahn war weg und unser erstes Gesprächsthema lag auf der Hand. Bald hatte ich nur noch Augen für den frechen blonden Typen, der mit den strubeligen Haaren, seinen Oxbow-Pullis in den leuchtensten Farben und seinem unstoppbaren Redeschwall in Rekordzeit mein Herz erobert hatte. Er hofierte mir überhaupt nicht, und trotzdem plauderten wir stundenlang. Unsere Gespräche drehten sich meistens um snowboarden und Politik. Ganz nach dem Motto: „Wer vor seinem dreissigsten Lebensjahr niemals Sozialist war, hat kein Herz. Wer nach seinem dreissigsten Lebensjahr noch Sozialist ist, hat keinen Verstand“, predigte er mir das sozialistische Gedankengut.

Das erste Mal küsste er mich zum Abschied nach einem Tag snowboarden.
Bald darauf waren wir auch offiziell ein Paar und ich lernte seine Eltern kennen. Die Gespräche am Esstisch über Politik, Kunst und Kultur sind mir heute noch präsent und wäre ich nicht N.s Freundin gewesen, ich hätte mich am liebsten von seinen Eltern adoptieren lassen. Meine Liebe zur Kunst und Politik war geboren.

Im Frühling begleitete ich die Familie in die Provence. Ich trank zum ersten Mal Pastis, fand Spargeln plötzlich lecker und verbrachte die meiste Zeit mit N. auf unserem Zimmer, wo ich wohl eine der orgasmusreichste Zeiten meines Lebens erlebte. Jedoch „the final step“ zögerten wir noch etwas hinaus. Leider, muss ich heute sagen, denn kurz nach den Ferien trennten wir uns. Irgendwie passte eine solch ernsthafte Beziehung noch nicht in unser Leben. Er wollte lieber mit seinen Kumpels abhängen und klettern gehen und ich hatte inzwischen ein Auge auf den Bruder meines besten Freundes geworfen. Zum Abschied schenkte mir N. eine CD von Patent Ochsner.

Ãœber das Patent Ochsner-Konzert gestern Abend in der Kulturfabrik Kofmehl muss ich nicht berichten, denn es war wie immer einfach genial und die Leute tobten bis zur 3. Zugabe. Bei „Scharlachrot“ dachte ich wieder mal an N. und unsere Zeit. Es gleicht nun einem Kitschroman, traf ich doch beim Ausgang den blonden Strubelkopf, natürlich mit einem Oxbow-T-Shirt und immer noch dem strahlenden Lachen von damals. Ihn und seine Kumpels von früher zu treffen, setzte dem tollen Abend wirklich noch das I-Tüpfelchen auf. Ich bin stolz auf mich, denn zum einem schlug ich ein unmoralisches Angebot in den Wind von N. und zum anderen erlag ich auch den blauen Augen eines Typen nicht, den ich noch vor ein paar Monaten genüsslich vernascht hätte.
Mir bleibt von diesem Abend eine provisorische Verabredung zum Badminton spielen mit P. und die Gewissheit, dass sich gute Musik, alte Freunde und Schweppes Bitter Lemon ohne Alkohol wunderbar kombinieren lassen.

Scharlachrot