Die Mauer

Es gibt da eine Mauer. Sie ist nirgends auf einer Karte eingezeichnet, aber dennoch so gross, dass sie vom Mond aus sichtbar wäre, wüsste man denn, wohin man schauen muss. In jahrelanger, harter Arbeit ist sie entstanden. Jedes Jahr um eine neue, starke Steinschicht dicker. Viel Schweiss und Tränen hat sie gekostet. Sie sichert kostbarstes Gut und beschützt es vor Angriffen.

Es gibt drei Arten, das Hindernis zu bezwingen:
Von Wachen eskortiert durch das Haupttor ist sicher am Bequemsten. Der bohrende Blick im Rücken der immer skeptischen Garde dennoch äusserst unangenehm.
Manche versuchen daher den Frontalangriff auf den steinernen Koloss. Angespornt vom Leuchten in der Mitte wird geklettert oder mit Katapulten versucht das Meisterwerk zu sprengen. Ist die Mauer und der Schatz dann bezwungen, ziehen sie weiter, zu neuen Abenteuern.
Und dann gibt es auch Zeiten, in denen beim Mauerbau zu viele Tränen fliessen. Der Mörtel wird eingeweicht und der Wall kriegt undichte Stellen. Beinahe ohne Kraftaufwand können „bonum et malum“ eindringen, unerkannt, keine Faust, die sie zurück hält. Die Ritter verlassen das verlotterte Bauwerk, der magische Kern wird hart getroffen.

Die Baumeisterin fragt sich, ob’s daran lag, dass zu schwach gebaut wurde oder zuviel Zeit in unfähige, in glänzenden Stahl gekleidete Legionäre gesteckt wurde. Vielleicht sollte das bisher abgeschottete Königreich in eine EU-ähnliche Gemeinschaft eingehen  oder sich gleich gänzlich vertrauensvoll in die Hände eines demokratisch gewählten Regierungschefs begeben? Entscheidungen, die wohl demnächst anstehen könnten. Aber noch steht die Mauer.

16 Patienten zu “Die Mauer”

  1. chm sagt:

    schwanger?

  2. Pia sagt:

    Ach Chnübli, irgendwie tönt das gar nicht so gut… ich hoffe sehr, dass ich mich irre! (Und dass es weitere Episoden Deiner (bisher) 6er-Auflistung geben kann / wird…?!)

    P.S. Wiedermal genial wie Du es verstehst, Dich auszudrücken!

  3. Pia sagt:

    hmm beim zweiten Lesen, könnte es aber auch eine sehr gute Bedeutung haben, wenn es endlich jemand schafft die Mauer zu durchbrechen… Ich warte mal ab…

  4. Captain Cook sagt:

    Amantes amentes

  5. leonope sagt:

    Wenn es sein soll, dann wirst Du diese Mauer schon selbst einreissen bzw. wird es für denjenigen ein Leichtes sein, sie ohne Probleme zu durchbrechen. Ich würde mich da nicht mit „Materialfragen“ aufhalten ;)

  6. leu sagt:

    Also was ist denn eine EU ähnliche Gemeinschaft? Eine WG mit 24 anderen? Oder ein Harem? Hmm… Ich bin für den demokratisch gewählten Regierungschef! Chefs sind immer gut!

  7. Marcel sagt:

    Schicke doch all die Gelehrten, die Dich immer wieder beraten, für unbestimmte Zeit in die Ferien. Vor allem jene, die sie Dir damals gebaut haben und die noch immer bekräftigen, dass es die Mauer auch heute noch braucht. Danke ihnen für Ihre Unterstützung, aber schicke sie in die Ferien!

    Dann misch Dich unters Volk. Höre auf die Menschen, die sind wie Du und ich – höre auf sie (sprich: Deinen Bauch): es kann Dir vieles nicht erklären, kennt keine komplizierten Worte und keine stringenten Gedankenkette. Aber es sagt’s Dir: direkt und offen!

    Ich wünsche Dir gaaaanz viel Einfachheit!

  8. Marcel sagt:

    (�äääh, die Fehler musst oben musst Du Dir jetzt einfach wegdenken. Mein Volk hat mir beim Texten geholfen :-) )

  9. Marcel sagt:

    (�äääh, die Fehler musst oben musst Du Dir jetzt einfach wegdenken. Mein Volk hat mir beim Texten geholfen :-) )
    Gopf :-(

    (�äääh, die Fehler oben musst Du Dir jetzt einfach wegdenken. Mein Volk hat mir beim Texten geholfen :-) )

  10. Marcel sagt:

    Kein [strike] möglich? Ich geb’s auf …

  11. robert sagt:

    „… denn alles, was entsteht, ist wert, dass es zugrunde geht“ – und ich meine nicht die mauer: auch mein mephisto ist ein wahrhaft glänzender architekt und statiker; auf der strasse der zweisamkeit im inneren des gemäuers wird sich zeigen, wohin der weg geht – nur über die hell ausgeleuchtete autobahn, auch in ein paar seitenstrassen oder gar in dunkle gassen, die man besser nur zu zweit mit einer taschenlampe betritt. wie du schon schreibst: eine mauer ist nicht nur dazu da, eindringlinge von aussen abzuwehren, sondern das innere auch zusammenzuhalten. im idealfall ist sie konstruiert als semipermeable membran – aber sie ist und bleibt da und das ist auch gut so.

  12. tobi sagt:

    *hug*. Und hoffe das es ein wenig tröstet.

  13. _remo sagt:

    Happy Birthday, liebes Chnübli!
    Möge sich diese Mauer in einen einzigen Schoggi-Kuchen verwandeln … :-)

  14. chliitierchnuebler sagt:

    @Chm: Neugierig?

    @Pia: Merci Pia. an dem Tag war ich wirklich völlig überfordert und die Mauer unüberwindbar.

    @CaptainCook: Nihil sine causa.

    @Leonope: Materialfragen, lach. Vielleicht hast Du recht.

    @Leu: Und was ist mit Chefinnen?

    @Marcel: Wär ich einfach, wär ich nicht ich.

    @Marcel(2-4): Strike

    @Robert: Semipermeabel für kleine Moleküle wie die Hormone. Damit könnte ich leben.

    @Tobi: Tat es in der Tat.

    @_Remo: Danke, der beste Kuchen überhaupt.

  15. Pia sagt:

    Ja wenn man mal eine Mauer gebaut hat, dann dauert es eben bis sie wieder durchbrochen werden kann und soll – und das ist auch in Ordnung. Lass Dir soviel Zeit wie Du brauchst, das Wichtigste ist dass Du Dich wohlfühlst. Einreissen soll sie sowieso niemand, wenn dann soll man durch den offiziellen Schlüssel rein kommen, den man wie ein kostbares Gut empfängt, dann ist es dann (hoffentlich) auch umso vollkommener! Mach doch einfach ein paar Gucklöcher rein, dann kann der innere Schatz schon einwenig bewundert werden ohne dass die Mauer einbricht…

  16. Marcel sagt:

    Test 1, 2, 3 … Strike? Strike Ahhh …

  17. Krankengeschichte ergänzen: