Posts Tagged ‘Fitness’

Gingg i Arsch – En Guete

Dienstag, Januar 5th, 2010

Essen tue ich übrigens auch. Mehrmals täglich sogar. Ich esse das, was ich will und wann ich es will. Ich kombiniere wie es mir gefällt und irgendwelche Vorschriften mache ich mir nur in einem Punkt: Ich achte auf die Gesamtkalorienzahl. Klingt altmodisch, aber hej, ich nehme nicht zu, ich habe nie Hunger und ich habe ein Onlinetool entdeckt, das kostenlos dabei hilft. Irgendwann beginnt man dann nämlich automatisch mehr Früchte zu essen oder den Vollfettkäse mit Ziegenkäse zu ersetzen. Ist wie ein Spiel: möglichst viel und abwechslungsreich essen zu können und trotzdem innerhalb der Kalorienzahl zu bleiben. Sozusagen das Clicker-Training für den Menschen. Alles was ich selber und ohne Vorschriften lerne, macht einfach nachhaltiger mehr Sinn. Ich darf schon nur meiner Lingerie-Schublade zuliebe nicht mehr Gesamtkörperfett verlieren. Nur der Hüftspeck muss weg und den bekämpfe ich nur mit lokalem Muskelaufbau und nicht mit Diät. Während ich mir jetzt mal ein Kissen für meinen Stuhl hier besorge – die Hündchen-Pipi-Übung von gestern scheint wirklich was zu bewirken – lasse ich Euch mal einen Einblick in mein Ernährungstagebuch fddb werfen:

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Gingg i Arsch – Problemzone

Montag, Januar 4th, 2010

Nun weiss ich, wie sich modemuffelige Männer fühlen müssen. Du meine Güte, das war ja frustrierender als der erste Schluck Coke Zero. Ich kann zwar Meerschweinchenhoden entfernen, aber eine Jeans kaufen, dazu scheine ich nicht in der Lage zu sein. Ob ich doch die alte Jeans zusammenflicken soll?

Im H&M ging mir nicht einmal die grösste Grösse, bei Esprit war mit alles was ohne Stretchmaterial über den Arsch ging oben zu weit und ich stehe nicht auf Gürtel, wenn’s nicht passt, warum dann noch viel investieren? So ging es weiter bei G-Star im Ausverkauf und einigen anderen Geschäften bis mir eine Verkäuferin nach 10 Modellen sagte: „Sie haben wirklich keine einfache Figur um die Hüfte rum.“

Sie hatte meine Problemzone erkannt. Sie und einige hundert Besucher des Freibades Marzili, zig Damen der Gemeinschaftsdusche im Fitness und einige Männer, die mich nackt von hinten sehen durften.

So wollte der Berg also nicht zum Propheten und die perfekte Jeans nicht in meinem Einkaufskorb wandern. Ich muss etwas ändern. Nur was? Mein Sportprogramm trainiert jede wichtige Körperregion wie auch mein Sozialleben. Meine Ernährung kontrolliere ich auch wie ein alter fleischfressender Hase und bevor nun hunderte Traumdiäten hier besprochen werden: es gibt nun einmal Zonen am weiblichen Körper wo sich Fettzellen besonders wohl fühlen. Ich stelle mir das wie ein kostenloser All-inclusive-Dauerurlaub auf Sansibar vor. Ich würde da auch nicht mehr weg wollen. Ausserdem sollen ja die Fettzellen nur lokal verschwinden, obenrum dürfen sie ruhig weiterhin Urlaub machen. Von daher ist eine Diät meiner Weiblichkeit grösster Feind.

„Lokaler Muskelaufbau“ heisst das im Fachjargon. Darum fange ich gleich heute mit dieser vielversprechenden Video-Übung für den Musculus gluteus maximus und medius an. Nützt es nichts, dann habe ich wenigstens für mein nächstes Leben als Testosteron-geplagter Rüde mit Überlaufblase geübt.


(Hör ich da einen lachen? Auf die Knie. Nachmachen. Na? Wer lacht nun?!)

Links zu #twellyoff bei Twitter, zu einem anderen Blogger mit Problemzonen, einer windlösenden Yogaübung und dem Fitnessvideo des attraktivsten Bloggers nördlich von Hamburg. Und noch eine fleissige Bloggerin mehr, die auch gerne Sport macht.

Duschgewohnheiten

Donnerstag, Dezember 17th, 2009

Die Duschgewohnheiten meiner weiblichen Mitsportlerinnen sind ja mitunter ein kleines Amüsement, deren Beobachtung eine gute Entschuldigung ist, noch etwas länger unter dem warmen Strahl zu kleben. Da wird geseift, geschrubbt, rasiert und geknetet. Manche raspeln auch hornige Haut oder schneiden sich die Zehennägel, kurzum alles Dinge, die zuhause auch erledigt werden könnten. Begleitet wird das Ganze mit dem regelmässigen Geklicke nach Betätigung des Duschknopfes. Meine Wenigkeit hat natürlich schon lange begriffen, dass einmaliges Drücken die Duschzeit um 1 Minute verlängert, zwei- oder mehrmaliges Drücken aber nicht die erhofften Zusatzminuten bringt.

Heute aber lernte ich etwas über die Duschgewohnheiten fremdländischer Kulturen. Man braucht dazu ein grosses, einem Fischernetz ähnliches Tuch und verteilt darauf etwas Nivea Bath Care Pflegedusche Water Lily & Oil (ja, das heisst wirklich so). Mit der richtigen Schwungbewegung schaffte es die Dame nun, sich, mich und 3 weitere einzuschaumen, ohne dass dazu in Männerfantasien entstandener Körperkontakt hatte stattfinden müssen. So klackte kurz darauf nur noch ein einsamer Duschkopf vor sich hin, begleitet von einem schaumigsaftigen Reibegeräusch eines Netzes im Dauerkontakt mit einem ziemlich übergewichtigen Körper.

Ich habe mir nun auch sowas ähnliches wie dieses Netz gekauft. Nicht, weil ich gerne die Gemeinschaftsdusche für mich alleine beanspruchen möchte, sondern weil die Netzdame die Einzige war, die in der Regio glutealis keine Dellen spazieren führte. Um dann die richtige Technik abzugucken, muss ich mich wohl oder übel noch ein paarmal unfreiwillig einseifen lassen. Was macht man nicht alles für straffe Gesässhaut. Aber solange es Singlemänner nicht schaffen, figurschmeichelndes Licht in ihren Schlafzimmern zu installieren, werde ich tapfer weiterrubbeln.

Temporäres Verliebtsein

Mittwoch, November 11th, 2009

Ich kann mich wunderbar temporär in einen Mann verlieben, nur weil er einen ausgezeichneten Musikgeschmack hat.

Das ganze Schmetterlingsgeflatter dauert aber meist nicht lange. Zum Beispiel heute von 18:05 bis 19:00 Uhr. Die zweite Stunde Cycling unterrichtete dann leider ein anderer Mann.

Er kam, sass und …

Mittwoch, September 16th, 2009

Bisher war mein Fitnesscenter eine Oase für von Pärchen gestresste Singles wie mich. Ein ganzes Studio voller Individuen, mit denen man frei kommunizieren konnte, ohne dass belanglose Trainingsgespräche plötzlich zu dritt geführt werden müssen. Eine der wenigen Freizeitaktivitäten, bei denen die Menschen hier in Bern nicht paarweise auftauchen. Das und Schuhe kaufen.

Ausserdem scheint meine Muckibude, entgegen der heutigen Meldung im Tagesanzeiger, tatsächlich auch ein Wohlfühloase für die Augen zu sein: Wo man hinschaut junge bis mitteljunge – das wäre dann so etwa mein Alter – und voll im Saft stehende Männer und Frauen. Sogar die etwas älteren Mitglieder sind allesamt besser trainiert als meine Wenigkeit. Manche mag das abschrecken, für mich ist es absolut motivierend, wenn ich langsam merke, dass sich meine Kraterlandschaft über den Gesässmuskeln den straffen Popöchen der anderen Damen nähert. Zugegeben, die Einbildung spielt hier gewiss eine grosse Rolle, aber darum geht es gar nicht.

Was ich eigentlich erwähnen wollte ist, dass es hier weder nach Perskindol, noch nach Ampfer oder Weleda-Crèmes riecht. Es riecht nicht einmal nach Schweiss. Es ist also auch eine olfaktorische Oase für die von diversen Menschengerüchen im ÖV nach Feierabend gequälte Riechschleimhaut.

Bis heute:

Er kam, er sass und er stinkte stank.

Und natürlich setzte er sich bei 20 freien Fahrrädern ausgerechnet neben mein Trainingsgefährt. Zwei Stunden – hundertundzwanzig Minuten – siebentausendzweihundert Sekunden in denen ich mindestens jede zweite bis vierte Luft holen musste, um neben des Gestanks nicht auch noch einer Sauerstoffschuld zu erliegen. Meine Nase war so eingezogen, dass ich bestimmt bleibende Falten davontragen werde. Muss ich nun extra erwähnen, dass im Verlauf des Trainings nicht nur die Schweissmenge unter seinem Schwinn zunahm?

Wieso sagt man dem eigentlich Spinning?

Ich hätte zu gern was gesagt, aber wie formuliert man das am besten? „Hej Junge, Deo vergessen?“ – „Uff, hast du diese Woche schon geduscht?“ – „Bist du das, der so stinkt oder bin ich das?“ – „Tut mir leid, aber ich kann dich nicht riechen.“ Oder doch eher galant? „Huch, mein Velo spinnt, ich nehm ein anderes. Am anderen Ende des Raums.“ Leider prägte mich eine Geschichte aus Gymnasialzeiten, als ich regelmässig wegen des strengen Körpergeruchs eines Mitschülers auf Konfrontationskurs war. Es endete meistens so, wie jede Auseinandersetzung zwischen mir und Vertretern des männlichen Geschlechts: schweigend. Manchmal heulte er auch.

Ich beschloss also, das ganze wie eine Frau zu ertragen: mit Kussmaul-Atmung.